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    Das Kreuz Christi Im Zentrum

    Bei der Verkündigung des Evangeliums in Korinth ging der Apostel anders vor als in Athen. Dort hatte er versucht, seinen Stil dem Bildungsstand seiner Zuhörerschaft anzupassen: Er war Logik mit Logik, Wissenschaft mit Wissenschaft und Philosophie mit Philosophie entgegengetreten. Als er über die so verbrachte Zeit nachdachte und sich bewusst machte, dass seine Lehrtätigkeit in Athen nur wenig Frucht hervorgebracht hatte, beschloss er, in Korinth bei seinen Bemühungen um die Aufmerksamkeit der Sorglosen und Gleichgültigen einer anderen Strategie zu folgen. Er nahm sich vor, ausgefeilte Argumentationen und Diskussionen zu vermeiden und unter den Korinthern »nichts zu wissen als allein Jesus Christus, den Gekreuzigten.« Er wollte »nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft« zu ihnen predigen (1. Korinther 2,2.4).GNA 182.4

    Paulus wollte den Griechen in Korinth Jesus als den Christus vorstellen. Dieser Jesus war als Jude aus einfachen Verhältnissen in einer Stadt aufgewachsen, deren Verdorbenheit sprichwörtlich war. Von seinem eigenen Volk war er verworfen und schließlich als Verbrecher ans Kreuz geschlagen worden. Die Griechen waren überzeugt, dass die Menschheit auf eine höhere ethische Stufe gelangen müsse. Diese konnte nach ihrem Verständnis aber nur durch das Studium der Philosophie und Wissenschaft erreicht werden, dem einzigen Weg zu wahrer Erhabenheit und Ehre. Würde Paulus die Korinther davon überzeugen können, dass der Glaube an die Macht dieses unbekannten Juden jede Fähigkeit des Menschen erhöhen und veredeln könnte? Heute ist das Kreuz von Golgatha für viele Menschen mit einem Heiligenschein umgeben. Das Kreuzigungsgeschehen weckt in ihnen ehrfurchtsvolle Gedanken. Zur Zeit des Paulus hingegen erweckte das Kreuz nur Abscheu und Schrecken. Dass jemand, der am Kreuz zu Tode gekommen war, als Retter der Menschheit geachtet und wertgeschätzt werden sollte, musste unwillkürlich nur Spott und Widerspruch hervorrufen.GNA 183.1

    Paulus wusste durchaus, wie einerseits die Juden und andererseits die Griechen von Korinth seine Botschaft beurteilen würden. Er räumte später ein: »Wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit.« (1. Korinther 1,23) Viele seiner jüdischen Zuhörer würden über die Botschaft, die er zu verkündigen begann, wütend werden. Die Griechen würden seine Worte als sinnlos und töricht ansehen. Ihn selbst würde man als schwachsinnig einstufen, wenn er versuchen sollte aufzuzeigen, wie das Kreuz auch nur irgendetwas mit der Erhöhung oder Erlösung der Menschheit zu tun haben könnte.GNA 183.2

    Für Paulus hingegen war das Kreuz von allerhöchster Bedeutung. Seit ihm bei der Verfolgung der Anhänger des gekreuzigten Nazareners Einhalt geboten worden war, hatte er nie aufgehört, sich des Kreuzes zu rühmen. Damals war ihm die unendliche Liebe Gottes offenbart worden, wie sie sich im Tod Christi erwiesen hatte. Dies hatte eine wunderbare Umwandlung in seinem Leben bewirkt; all seine Pläne und Absichten wurden mit den himmlischen Plänen in Übereinstimmung gebracht. Von jener Stunde an war er ein neuer Mensch in Christus. Aus eigener Erfahrung wusste er: Wenn ein Sünder einmal die Liebe des Vaters erkennt, wie sie sich im Opfer seines Sohnes zeigt, und wenn er sich dem göttlichen Einfluss hingibt, dann findet eine Wesensveränderung statt, und von da an ist für ihn Christus alles und in allem.GNA 183.3

    Bei seiner Bekehrung hatte Paulus das sehnsüchtige Verlangen, seinen Mitmenschen zu der Erkenntnis zu verhelfen, dass Jesus von Nazareth der Sohn des lebendigen Gottes ist und die Macht besitzt, zu verändern und zu retten. Von da an wollte er sein Leben ganz dem Bemühen weihen, die Liebe und Macht des Gekreuzigten darzustellen. Sein herzliches Mitgefühl schloss alle Bevölkerungsschichten ein. »Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen«, erklärte er (Römer 1,14). Die Liebe zu dem Herrn der Herrlichkeit, den er früher in Gestalt der ersten Christen so erbarmungslos verfolgt hatte, war das treibende Prinzip, die Motivation für sein Verhalten. Wenn jemals seine Hingabe an diesen Dienst nachließ, genügte ein Blick auf das Kreuz und auf die dort sichtbar gewordene Liebe, um die »Lenden seines Gemüts« erneut zu »umgürten« (1. Petrus 1,13) und auf dem Pfad der Selbstverleugnung weiter voranzugehen.GNA 184.1

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