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    Welch Ein Gegensatz!

    Paulus vor Nero - welch ein auffälliger Gegensatz! Der hochmütige Monarch, vor dem der Gottesmann Rechenschaft über seinen Glauben ablegen musste, hatte den Höhepunkt seiner weltlichen Macht, seines Ansehens und seines Reichtums erreicht. Gleichzeitig war er aber auf der tiefsten Stufe in Bezug auf seine Verbrechen und Abscheulichkeit angelangt. An Macht und Größe war ihm keiner gleich. Niemand stellte seine Autorität in Frage, niemand widersetzte sich seinem Willen. Könige legten ihm ihre Kronen zu Füßen, mächtige Heere setzten sich auf seinen Befehl in Bewegung, und die Flaggen seiner Flotten verkündeten seine Siege. Sein Standbild war in den Gerichtssälen aufgestellt. Sowohl die Erlasse der Senatoren als auch die Urteile der Richter waren nichts anderes als das Echo seines Willens. Millionen befolgten gehorsam seine Befehle. Der Name Nero versetzte die Welt in Angst und Schrecken. Sein Missfallen zu erregen bedeutete den Verlust von Eigentum, Freiheit oder Leben. Sein finsterer Blick flößte mehr Angst ein als die Pest.GNA 368.4

    Ohne Geld, ohne Freunde, auch ohne Anwalt stand der alt gewordene Gefangene vor Nero. Die Gesichtszüge des Kaisers verrieten die beschämende Geschichte der Leidenschaften, die in ihm tobten. Das Gesicht des Angeklagten dagegen erzählte von einem Herzen voller Frieden mit Gott. Das Leben des Paulus war von Armut, Selbstverleugnung und Leiden geprägt gewesen. Seine Feinde hatten ihn mit ihren ständigen Vorwürfen, Beschimpfungen und Verleumdungen einschüchtern wollen. Trotzdem hatte er die Kreuzesfahne stets furchtlos hochgehalten. Er war wie sein Herr ein heimatloser Wanderer gewesen, und wie Jesus hatte er zum Segen der Menschheit gelebt. Wie konnte ein launenhafter, jähzorniger und zügelloser Tyrann wie Nero den Charakter und die Beweggründe dieses Gottessohnes verstehen, geschweige denn schätzen?GNA 369.1

    Der riesige Saal war mit einer neugierigen, unruhigen Menge gefüllt, die sich möglichst weit nach vorne schob und drängte, um ja alles sehen und hören zu können, was da vor sich gehen würde. Hochstehende und niedrige, reiche und arme, gebildete wie ungebildete, stolze wie einfache Bewohner Roms waren anwesend. Allen miteinander fehlte es an der wahren Erkenntnis über den Weg zum Leben und zur Erlösung.GNA 369.2

    Die Juden erhoben ihre alten Vorwürfe und beschuldigten Paulus des Aufruhrs und der Verbreitung von Irrlehren. Juden und Römer warfen ihm gleichermaßen vor, die Stadt in Brand gesteckt zu haben. Als man diese Anschuldigungen gegen ihn vorbrachte, bewahrte Paulus eine unerschütterliche Gelassenheit. Richter und Anwesende blickten erstaunt auf ihn. Sie hatten schon vielen Gerichtsverhandlungen beigewohnt und viele Verbrecher beobachtet; aber nie zuvor hatten sie einen Menschen gesehen, der eine derart heilige Ruhe ausstrahlte wie dieser Angeklagte. Die scharfen Augen der Richter waren es gewohnt, in den Gesichtszügen der Angeklagten Hinweise auf eine Schuld zu erkennen; aber bei Paulus fanden sie nichts dergleichen. Als man ihm gestattete, selbst zu den Anklagepunkten Stellung zu nehmen, hörten ihm alle gespannt zu.GNA 369.3

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