Zu Den Fremden Und Ausgeschlossenen
Obwohl sich Paulus und Barnabas im pisidischen Antiochia den Nichtjuden zuwandten, ließen beide nicht davon ab, sich anderswo um die Juden zu bemühen; und wo immer sich eine günstige Gelegenheit bot, versuchten sie, Gehör zu finden. Später in Thessalonich, Korinth, Ephesus und in anderen wichtigen Zentren verkündeten Paulus und seine Mitarbeiter das Evangelium sowohl Juden als auch Heiden. Aber von nun an setzten sie ihre Kraft hauptsächlich für die Verkündigung der Erlösungsbotschaft Gottes in heidnischen Gebieten ein, unter Völkern, die nur wenig oder gar keine Kenntnis des wahren Gottes und seines Sohnes hatten.GNA 132.1
Das Herz des Paulus und seiner Gefährten war voller Mitgefühl für Menschen, die noch »ohne Christus« waren, »ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißung«, die daher »keine Hoffnung« hatten und »ohne Gott in der Welt« waren (Epheser 2,12). Durch den unermüdlichen Dienst der Apostel unter den Nichtjuden lernten die »Gäste und Fremdlinge«, die »einst Ferne« waren, dass sie nun »Nahe geworden« waren »durch das Blut Christi« und dass sie durch den Glauben an sein versöhnendes Opfer »Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen« werden konnten (Epheser 2,13.19).GNA 132.2
Paulus ging im Glauben voran und bemühte sich unaufhörlich unter denen, die von den Lehrern Israels vernachlässigt worden waren, um die Verkündigung der Erlösungsbotschaft. Beständig pries er Jesus Christus als »König aller Könige und Herr aller Herren« (1. Timotheus 6,15) und ermahnte die Gläubigen, »in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben« zu bleiben (Kolosser 2,7).GNA 132.3
Allen Gläubigen ist Christus ein sicheres Fundament. Auf diesen lebendigen Stein können Juden und Heiden gleichermaßen bauen. Er ist groß genug für alle und stark genug, um die Last und Bürde der ganzen Welt zu tragen. Diese Tatsache hat Paulus selbst klar erkannt. In den letzten Tagen seines Missionsdienstes schrieb der Apostel an eine Gruppe von Heidenchristen, die in ihrer Liebe zur Evangeliumswahrheit standhaft geblieben waren: »So seid ihr nun ... erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist« (Epheser 2,19.20).GNA 132.4
Als sich die Evangeliumsbotschaft in Pisidien ausbreitete, »hetzten« die ungläubigen Juden von Antiochia in ihrer blinden Voreingenommenheit »die gottesfürchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten Männer der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet« (Apostelgeschichte 13,50).GNA 132.5
Durch diese Behandlung ließen sich die Apostel nicht entmutigen. Sie erinnerten sich an die Worte ihres Meisters: »Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.« (Matthäus 5,11.12)GNA 133.1
Die Evangeliumsbotschaft machte Fortschritte, und die Apostel hatten allen Grund, ermutigt zu sein. Ihre Arbeit unter den Pisidiern in Antiochia war reichlich gesegnet worden, und die Gläubigen, die sie zurückließen und die die Arbeit eine Zeitlang allein weiterführen mussten, »wurden mit Freude und Heiligem Geist erfüllt« (Apostelgeschichte 13,52 Elb.).GNA 133.2