Ein Tod Mit Folgen
Der Märtyrertod des Stephanus beeindruckte alle Augenzeugen tief. Die Erinnerung an das göttliche Siegel auf seinem Angesicht und seine Worte, die die Hörer bis ins Innerste trafen, prägten sich dem Gedächtnis der Anwesenden ein und bezeugten die Wahrheit von dem, was er verkündigt hatte. Sein Tod war für die Gemeinde eine schwere Prüfung, aber doch resultierte daraus die Bekehrung des Saulus, der den Glauben und die Standhaftigkeit dieses Märtyrers nie mehr aus seinem Gedächtnis auslöschen konnte, ebenso wenig wie den Glanz, der auf seinem Angesicht geruht hatte.GNA 76.3
Während des Verhörs und des Todes von Stephanus schien Saulus von einem wahnsinnigen Eifer erfüllt zu sein. Später aber plagte ihn seine geheime Überzeugung, Stephanus sei gerade zu der Zeit von Gott geehrt worden, als die Menschen ihn entehrten. Saulus hörte nicht auf, die Gemeinde Gottes zu verfolgen, versuchte die Gläubigen aufzuspüren, nahm sie in ihren Häusern fest und lieferte sie den Priestern und Obersten zu Gefängnis und Tod aus (vgl. Apostelgeschichte 8,3). Der Eifer, mit dem er die Verfolgung betrieb, versetzte die Christen in Jerusalem in Schrecken. Die römischen Behörden unternahmen keine besonderen Anstrengungen, dem grausamen Wirken Einhalt zu gebieten. Insgeheim unterstützten sie die Juden sogar, um sie zu beschwichtigen und ihre Gunst zu gewinnen.GNA 76.4
Nach dem Tod des Stephanus wurde Saulus zum Zeichen der Anerkennung seiner dabei erworbenen Verdienste zum Mitglied des Hohen Rates gewählt. Eine Zeit lang war er ein mächtiges Werkzeug Satans in dessen Aufruhr gegen den Sohn Gottes. Doch bald sollte dieser unerbittliche Verfolger dazu benutzt werden, die Gemeinde aufzubauen, die er zu zerstören versuchte. Ein Mächtigerer als Satan hatte Saulus dazu auserkoren, den Platz des Märtyrers Stephanus einzunehmen, Christus zu predigen, für den Namen des Herrn zu leiden und nah und fern die Botschaft von der Erlösung durch dessen Blut zu verkündigen.GNA 76.5