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    Nicht Vor Das Gericht Des Eigenen Volkes

    Als die jüdischen Leiter ihre Absicht vereitelt sahen, trafen sie sofort Vorbereitungen, vor dem Gerichtshof des Statthalters gegen Paulus auszusagen. Nachdem Festus von seinem mehrtägigen Aufenthalt in Jerusalem nach Cäsarea zurückgekehrt war, setzte er sich gleich am folgenden Tag »auf den Richterstuhl und ließ Paulus holen. Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten« (Apostelgeschichte 25,6.7). Diesmal hatten die Juden keinen Anwalt bei sich, sondern trugen ihre Anklagen selbst vor. Im Laufe der Verhandlung wies der Angeklagte mit Ruhe und Offenheit die Falschheit ihrer Behauptungen nach.GNA 320.1

    Festus erkannte, dass es bei der strittigen Sache ausschließlich um jüdische Glaubenslehren ging und es in den Anklagen gegen Paulus - selbst wenn sie bewiesen werden könnten - nichts gab, was ein Todesurteil oder auch nur eine Gefängnisstrafe rechtfertigen würde. Doch konnte er sich gut vorstellen, welch ein Sturm der Entrüstung losbrechen würde, falls Paulus nicht verurteilt oder in ihre Hände ausgeliefert würde. Deshalb, und weil Festus »den Juden eine Gunst erweisen« wollte (Apostelgeschichte 25,9), wandte er sich an Paulus und fragte ihn, ob er bereit wäre, unter seinem Schutz nach Jerusalem zu reisen, um dort vor das Gericht des Hohen Rates gestellt zu werden.GNA 320.2

    Der Apostel wusste, dass er von jenen Menschen, die durch Untaten den Zorn Gottes auf sich luden, keine Gerechtigkeit erwarten konnte, und dass er wie der Prophet Elia unter Nichtjuden sicherer sein würde als bei denen, die himmlisches Licht verworfen und ihr Herz gegen das Evangelium verhärtet hatten. Des Streites müde konnte sein reger Geist nur schwer die wiederholten Verzögerungen und die zermürbende Ungewissheit seines Prozesses und der Gefangenschaft ertragen. Deshalb beschloss er, als römischer Bürger von seinem Recht Gebrauch zu machen, sich auf den Kaiser zu berufen.GNA 320.3

    Paulus antwortete auf die Frage des Statthalters: »Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da muss ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl weißt. Habe ich aber Unrecht getan und todeswürdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser!« (Apostelgeschichte 25,10.11)GNA 320.4

    Festus wusste nichts von den Verschwörungen der Juden, Paulus zu ermorden, und war daher von dieser Berufung auf den Kaiser überrascht. Jedoch setzten die Worte des Apostels dem gerichtlichen Verfahren ein Ende. »Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Auf den Kaser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.« (Apostelgeschichte 25,12)GNA 320.5

    So kam es wieder einmal dazu, dass infolge des Hasses, der aus blindem Eifer und Selbstgerechtigkeit geboren war, ein Diener Gottes dazu getrieben wurde, bei Heiden Schutz zu suchen. Der gleiche Hass hatte den Propheten Elia gezwungen, zu der Witwe von Sarepta zu fliehen, um bei ihr Schutz zu finden; und er zwang die Verkündiger des Evangeliums, sich von den Juden abzuwenden, um ihre Botschaft den Heiden zu bringen. Dem gleichen Hass wird sich das Volk Gottes, das in unserer Zeit lebt, ebenfalls stellen müssen. Bei vielen bekennenden Nachfolgern Christi gibt es denselben Stolz und Formalismus, dieselbe Selbstsucht, denselben Geist der Unterdrückung, der im Herzen der Juden einen so breiten Raum einnahm. In der Zukunft werden Menschen, die beanspruchen, Christi Repräsentanten zu sein, eine Handlungsweise annehmen, die der Haltung ähnlich ist, die die jüdischen Hohenpriester und Obersten in ihrer Behandlung Christi und der Apostel zeigten. In der großen Krise, die ihnen bald begegnen wird, werden die treuen Mitarbeiter Gottes derselben Herzenshärte, derselben grausamen Entschlossenheit und demselben unbeugsamen Hass begegnen.GNA 321.1

    Alle, die in jener bösen Zeit nach den Weisungen ihres Gewissens Gott furchtlos dienen wollen, werden Mut, Festigkeit und eine Erkenntnis Gottes und seines Wortes benötigen. Die Gläubigen, die treu zu Gott stehen, werden verfolgt, ihre Beweggründe angefochten und ihre besten Bemühungen fehlgedeutet werden und sogar als »böse« verleumdet werden. Satan wird sich mit all seiner täuschenden Macht darum bemühen, das Herz zu beeinflussen und das Verständnis zu vernebeln, um Böses als gut und Gutes als böse erscheinen zu lassen. Je stärker und reiner der Glaube des Volkes Gottes ist und je fester seine Entschlossenheit, Gott zu gehorchen, umso verbissener wird Satan danach trachten, gegen diese Menschen die Wut derer zu entfachen, die zwar beanspruchen, rechtschaffen zu sein, die aber Gottes Gesetz mit Füßen treten. Es wird das festeste Vertrauen und die mutigste Entschlossenheit nötig sein, um an dem Glauben festzuhalten, der einst »den Heiligen überliefert« wurde (Judas 3b).GNA 321.2

    Gott wünscht, dass sich sein Volk auf die nahe bevorstehende Krise vorbereitet. Ob vorbereitet oder nicht - jeder wird ihr begegnen; und nur wer sein Leben in Übereinstimmung mit dem göttlichen Maßstab gebracht hat, wird in jener Zeit der Anfechtung und Prüfung standhaft bleiben. Wenn weltliche Herrscher sich mit Religionsführern vereinigen, um in Gewissensangelegenheiten Vorschriften zu machen, dann wird sich erweisen, wer Gott wirklich fürchtet und ihm dient. Wenn die Dunkelheit am größten ist, wird das Licht eines gottähnlichen Charakters am hellsten scheinen. Wenn jede andere Stütze versagt, wird sich zeigen, wer ein beständiges Vertrauen in Gott hat. Und während die Feinde der Wahrheit die Diener Gottes von allen Seiten umringen, um etwas Böses an ihnen zu finden, wird Gott zu ihrem Schutz über sie wachen. Er wird ihnen »wie der Schatten eines großen Felsens im trockenen Land« sein (Jesaja 32,2).GNA 321.3

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