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    Traditionalismus Und Vorurteile

    In den Anfangsjahren der Evangeliumsarbeit unter den Nichtjuden hatten einige der leitenden Brüder in Jerusalem, die noch an früheren Vorurteilen und Denkweisen festhielten, mit Paulus und seinen Gefährten nicht von Herzen zusammengearbeitet. In ihrem Bestreben, einige bedeutungslos gewordene Formen und Zeremonien zu bewahren, hatten sie den Segen aus den Augen verloren, der ihnen und der von ihnen geliebten Sache zuteil werden würde, wenn sie sich bemühen würden, alle Teile des Werkes des Herrn zu vereinen. Obgleich sie darauf bedacht waren, das Wohl der christlichen Gemeinde zu sichern, hatten sie es versäumt, mit den zukunftsweisenden Plänen Gottes Schritt zu halten. Sie hatten in ihrer menschlichen Weisheit versucht, den Evangeliumsarbeitern viele unnötige Einschränkungen aufzuerlegen. So bildete sich eine Gruppe von Männern heraus, die persönlich mit den wechselnden Umständen und speziellen Bedürfnissen, denen sich die Missionare in fernen Gebieten stellen mussten, nicht vertraut waren. Sie pochten jedoch darauf, die Vollmacht zu besitzen, ihren Brüdern in jenen Regionen bestimmte Arbeitsweisen vorzuschreiben. Sie meinten, die Verkündigung des Evangeliums müsste in Übereinstimmung mit ihrer eigenen Auffassung vorangetrieben werden.GNA 298.4

    Mehrere Jahre waren bereits vergangen, seit die Brüder in Jerusalem gemeinsam mit Vertretern anderer führender Gemeinden sorgfältig über die schwierigen Fragen beraten hatten, die sich bezüglich der Arbeitsweise jener ergeben hatten, die für die Heiden wirkten (siehe Apostelgeschichte 15 und Kapitel 19 dieses Buches). Als Ergebnis dieses Konzils waren die Brüder übereingekommen, den Gemeinden definitive Empfehlungen bezüglich gewisser jüdischer Riten und Gebräuche einschließlich der Beschneidung zu geben. Bei dieser allgemeinen Ratsversammlung hatten die Brüder auch einmütig beschlossen, den christlichen Gemeinden Barnabas und Paulus als Mitarbeiter zu empfehlen, die das volle Vertrauen eines jeden Christen verdienten.GNA 299.1

    Unter den Teilnehmern an dieser Versammlung hatten einige die Arbeitsweise der Apostel, auf deren Schultern die Hauptlast der Evangeliumsverkündigung außerhalb Palästinas ruhte, scharf kritisiert. Doch im Laufe des Konzils hatte sich ihr Blick für die Absichten Gottes geweitet, und sie hatten gemeinsam mit ihren Brüdern einen weisen Beschluss gefasst, die die Vereinigung aller Gläubigen zu einer großen Gemeinschaft möglich machten (vgl. Apostelgeschichte 15,28-29).GNA 299.2

    Später, als ersichtlich wurde, dass die Bekehrten aus den Heiden rasch an Zahl zunahmen, gab es unter den leitenden Brüdern in Jerusalem einige, die sich erneut von ihren früheren Vorurteilen gegen die Arbeitsweise von Paulus und seinen Gefährten einnehmen ließen. Diese Vorurteile verstärkten sich im Laufe der Jahre, bis einige der leitenden Männer beschlossen, dass künftig die Evangeliumsverkündigung im Einklang mit ihren eigenen Vorstellungen zu geschehen habe. Falls Paulus bereit wäre, sein Wirken bestimmten Richtlinien anzupassen, die sie befürworteten, würden sie seinen Einsatz anerkennen und unterstützen; andernfalls könnten sie es nicht länger mit Wohlwollen betrachten oder ihm ihre Unterstützung gewähren.GNA 299.3

    Diese Männer hatten die Tatsache aus den Augen verloren, dass Gott selbst der Lehrer seines Volkes ist und jeder Mitarbeiter in seinem Werk eine persönliche Erfahrung in der Nachfolge des göttlichen Führers erlangen und nicht eine direkte Anleitung durch Menschen erwarten soll. Gottes Mitarbeiter sollen nicht nach menschlichen Vorstellungen, sondern nach dem Bild des Göttlichen geformt und gestaltet werden.GNA 299.4

    Der Apostel Paulus hatte in seinem Predigtdienst die Menschen »nicht mit überredenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft« belehrt (1. Korinther 2,4). Der Heilige Geist hatte ihm die Wahrheiten offenbart, die er verkündigte, »denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit. Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes« (1. Korinther 2,10.11). Paulus erklärte: »Davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.« (1. Korinther 2,13)GNA 300.1

    Während seines Missionsdienstes hatte Paulus die direkte Führung Gottes gesucht. Zugleich war er aber auch sorgfältig darauf bedacht gewesen, in Übereinstimmung mit den Beschlüssen des Konzils in Jerusalem zu wirken, und als Ergebnis »wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen täglich zu an Zahl« (Apostelgeschichte 16,5). Und nun, ungeachtet des Mangels an Verständnis, den ihm einige entgegenbrachten, fand er doch Trost in dem Bewusstsein, dass er seine Pflicht getan hatte. Er hatte in den durch ihn Bekehrten einen Geist der Treue, der Freigebigkeit und Bruderliebe entfacht, wie er sich bei dieser Gelegenheit in den großzügigen Spenden offenbarte, die er vor die jüdischen Ältesten legen konnte.GNA 300.2

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