Ein Auftrag Für Alle Gläubigen
An dem Vermächtnis, das den ersten Jüngern gegeben wurde, haben die Gläubigen aller Zeiten Anteil. Jedem, der das Evangelium empfangen hat, ist diese heilige Wahrheit zur Weitergabe an die Welt anvertraut. Gott ergebene Gläubige waren immer tatkräftige Missionare, die ihre Mittel der Verherrlichung des Namens Gottes weihten und ihre Talente weise in seinen Dienst stellten.GNA 84.4
Das selbstlose Wirken von Christen in der Vergangenheit sollte Anschauungsunterricht und zugleich Ansporn für uns sein. Die Glieder der Gemeinde Gottes sollen sich eifrig um gute Werke bemühen. Sie sollen sich von weltlichem Ehrgeiz frei machen und in die Fußstapfen dessen treten, der umherging und Gutes tat. Voller Mitgefühl und Erbarmen sollen sie denen dienen, die Hilfe benötigen, und Sündern die Liebe des Erlösers nahebringen. Solches Wirken erfordert mühevolle Arbeit, bringt aber reichen Lohn. Wer sich diesem Dienst aufrichtig weiht, wird erleben, wie Menschen für den Erlöser gewonnen werden, denn die Macht, die die Ausführung des göttlichen Auftrags begleitet, ist unwiderstehlich.GNA 84.5
Die Verantwortung für die Durchführung dieses Auftrags liegt nicht allein bei den ordinierten Geistlichen. Jeder, der Christus angenommen hat, ist aufgerufen, für die Rettung seiner Mitmenschen zu arbeiten. »Der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm!« (Offenbarung 22,17) Die Aufforderung, diese Einladung weiterzugeben, ergeht an die ganze Gemeinde. Wer diese Einladung vernommen hat, soll sie von Berg und Tal widerhallen lassen und rufen: »Komm!«GNA 85.1
Es ist ein verhängnisvoller Irrtum anzunehmen, die Aufgabe, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen, sei allein Sache der Geistlichen. Jeder demütige, gottgeweihte Gläubige, dem der Herr des Weinbergs ein Bewusstsein der Verantwortung für andere auferlegt hat, sollte von den Menschen, denen Gott größere Verantwortlichkeiten gegeben hat, in seinem Dienst ermutigt werden. Die Leiter der Gemeinde Gottes müssen erkennen, dass der Auftrag des Erlösers allen gilt, die an seinen Namen glauben. Gott wird viele in seinen Weinberg senden, die nicht durch Handauflegung zum Predigtdienst berufen worden sind.GNA 85.2
Hunderte, ja Tausende, die die Heilsbotschaft vernommen haben, stehen immer noch »müßig auf dem Markt«, während sie in manchem Tätigkeitsfeld aktiven Dienst verrichten könnten. Zu ihnen sagt Christus: »Was steht ihr den ganzen Tag müßig da? ... Geht ihr auch hin in den Weinberg.« (Matthäus 20,6.7) Warum gibt es immer noch so viele, die diesem Ruf nicht Folge leisten? Entschuldigen sie sich etwa damit, dass sie nicht zur Predigerschaft gehören? Sie sollten begreifen, dass neben der Verkündigung am Rednerpult eine große Aufgabe zu tun ist, und zwar von Tausenden hingebungsvoller Laienglieder!GNA 85.3
Lange schon wartet Gott darauf, dass der Geist des Dienens die ganze Gemeinde erfasst und jeder seiner Fähigkeit entsprechend für ihn arbeitet. Wenn die Glieder der Gemeinde Gottes den ihnen gegebenen Auftrag zur Evangeliumsverkündigung durch ihren aktiven Einsatz erfüllen - in unbearbeiteten Gebieten in der Heimat wie auch im Ausland -, wird bald die ganze Welt informiert und gewarnt sein. Dann wird Jesus Christus mit Macht und großer Herrlichkeit auf diese Erde zurückkehren. »Es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.« (Matthäus 24,14) GNA 85.4