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    Irregeleiteter Eifer

    Saulus war am Verhör und an der Verurteilung des Stephanus maßgeblich beteiligt gewesen. Die auffallenden Beweise für Gottes Gegenwart beim Tod des Märtyrers hatten in ihm jedoch Zweifel daran geweckt, ob es gerechtfertigt gewesen sei, gegen die Anhänger von Jesus Partei zu ergreifen. Saulus war innerlich zutiefst aufgewühlt. In seiner Ratlosigkeit wandte er sich an jene, auf deren Weisheit und Urteilsvermögen er sich verließ. Die Argumente der Priester und Obersten überzeugten ihn schließlich, dass Stephanus ein Gotteslästerer und Christus, den der Märtyrer verkündigt hatte, ein Betrüger gewesen sei. Für ihn stand fest, dass Männer, die heilige Ämter bekleiden, Recht haben müssten.GNA 86.2

    Zu diesem Schluss kam Saulus nicht ohne ernste Prüfung. Seine Erziehung, seine Vorurteile, die Achtung vor seinen früheren Lehrern und sein Streben nach Popularität bestärkten ihn letztendlich darin, gegen die Stimme seines Gewissens und die Gnade Gottes zu rebellieren. Als es für ihn feststand, dass die Priester und Schriftgelehrten Recht haben müssten, wurde aus Saulus ein erbitterter Gegner der Lehren, die von den Jüngern Jesu verbreitet wurden. Er veranlasste, dass heilige Männer und Frauen vor Gericht geschleppt wurden, wo einige nur wegen ihres Glaubens an Jesus zu Gefängnisstrafen und andere sogar zum Tod verurteilt wurden. Dies brachte Trauer und Leid über die neu gegründete Gemeinde und bewog viele, sich durch Flucht in Sicherheit zu bringen.GNA 86.3

    Diejenigen, die durch diese Verfolgung aus Jerusalem vertrieben worden waren, »zogen umher und predigten das Wort« (Apostelgeschichte 8,4). Zu den Städten, in die sie flohen, gehörte auch Damaskus, wo sich viele zu dem neuen Glauben bekehrten.GNA 87.1

    Die Priester und Obersten hatten gehofft, durch erhöhte Wachsamkeit und strenge Verfolgung die Irrlehre unterdrücken zu können. Nun meinten sie, die entschiedenen Maßnahmen, die sie in Jerusalem gegen die neue Lehre angewandt hatten, auch andernorts einsetzen zu müssen. Für diese Sonderaufgabe, die sie in Damaskus durchzuführen gedachten, bot Saulus seine Dienste an. Er »schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe«. (Apostelgeschichte 9,1.2) Ausgestattet »mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester« (Apostelgeschichte 26,12) und von fehlgeleitetem Eifer angetrieben, machte sich Saulus von Tarsus in der Kraft und Energie seines besten Mannesalters auf jene denkwürdige Reise, die seinem Leben eine völlig neue Richtung geben sollte.GNA 87.2

    Als sich die müden Wanderer am letzten Tag ihrer Reise um die Mittagszeit der Stadt Damaskus näherten, erblickten sie vor sich fruchtbares, flaches Land, schöne Gärten und ertragreiche Obstplantagen, die von kühlen Bächen der umliegenden Berge bewässert wurden. Nach einer langen Wegstrecke durch eintönige und öde Gebiete war der Anblick dieser Landschaft sehr erfrischend. Als Saulus mit seinen Begleitern auf die fruchtbare Ebene mit der schönen Stadt schaute, »umleuchtete ihn plötzlich ein Licht« (Apostelgeschichte 9,3). Es war, wie er später erklärte, »ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete« (Apostelgeschichte 26,13), so strahlend, dass es sterbliche Augen nicht ertragen konnten. Geblendet und verwirrt fiel Saulus kraftlos zur Erde.GNA 87.3

    Noch während das Licht sie umstrahlte, hörte Saulus »eine Stimme auf Hebräisch ... sagen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen. Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Der Herr sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf, stell dich auf deine Füße!« (Apostelgeschichte 26,14-16 EÜ)GNA 87.4

    Angsterfüllt und von der Helligkeit des Lichtes fast erblindet hörten die Begleiter von Saulus zwar eine Stimme, sahen jedoch niemanden. Saulus aber verstand, was gesprochen wurde, und derjenige, der redete, offenbarte sich ihm als der Sohn Gottes. In dem herrlichen Wesen, das vor ihm stand, erkannte er den Gekreuzigten. Das Bild des Angesichts von Jesus prägte sich ein für alle Mal in das Herz des zutiefst betroffenen Juden ein, als er dort auf der Erde lag. Die Worte des Erlösers trafen Saulus mit erschreckender Macht. Eine Flut von Licht, das die Unwissenheit und den Irrtum seines bisherigen Lebens aufdeckte, strömte in die verdunkelten Kammern seines Verstandes. Er erkannte nun sein Bedürfnis, sich vom Heiligen Geist erleuchten zu lassen.GNA 88.1

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