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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Tausen In Dänemark

    In den Bergen des Piemont, in den Ebenen Frankreichs und an den Küsten Hollands wurde der Fortschritt des Evangeliums mit dem Blut seiner Jünger besiegelt. Doch in den Ländern des Nordens fand es friedlichen Eingang. Studenten aus Wittenberg, die in ihre Heimat zurückkehrten, trugen den reformierten Glauben nach Skandinavien. Auch die Verbreitung von Luthers Schriften brachte Licht. Das einfache und zähe Volk des Nordens sagte sich von der Verderbtheit, dem Prunk und dem Aberglauben Roms los und nahm die Reinheit, Einfachheit und Leben spendenden Wahrheiten der Bibel an.VSL 221.2

    Hans Tausen, »der Reformator Dänemarks«, war ein Bauernsohn. Der J unge zeichnete sich schon früh durch einen scharfen Verstand aus. Er sehnte sich nach einer guten Ausbildung, aber die Umstände im elterlichen Heim ließen dies nicht zu. So trat er in ein Kloster ein. Hier gewann er durch seine Rechtschaffenheit, seinen Fleiß und seine Treue bald die Zuneigung seiner Vorgesetzten. In Prüfungen erwies er sich als ein verheißungsvolles Talent. Das war für einen zukünftigen Dienst in der Kirche vielversprechend, und man beschloss, ihn an einer deutschen oder niederländischen Universität studieren zu lassen. Mit Ausnahme von Wittenberg durfte er sich seine Universität selbst auswählen. Der Student der Kirche sollte nicht durch das Gift der Ketzerei in Gefahr gebracht werden, meinten die Mönche.VSL 221.3

    Tausen ging nach Köln, das damals wie heute eine der Hochburgen des römischen Glaubens war. Hier widerte ihn die Mystik der Schulgelehrten jedoch bald an. Ungefähr in dieser Zeit kam er mit Luthers Schriften in Berührung. Er las sie mit Freude und Verwunderung und wünschte sich sehnlichst, von diesem Reformator persönlich unterrichtet zu werden. Dadurch riskierte er allerdings, seinen klösterlichen Vorgesetzten zu verärgern und dessen Unterstützung zu verlieren. Doch der Entschluss war bald gefasst, und kurz darauf trug er sich als Student in Wittenberg ein.VSL 221.4

    Bei seiner Rückkehr nach Dänemark ging er wieder in sein Kloster. Niemand verdächtigte ihn des Luthertums, denn er behielt sein Geheimnis für sich. Ohne bei seinen Kameraden Vorurteile zu erregen, begann er sie zu einem reineren Glauben und heiligeren Leben zu führen. Tausen öffnete mit ihnen die Bibel und erklärte deren wahren Sinn. Schließlich predigte er ihnen Christus als die Gerechtigkeit des Sünders und seine einzige Hoffnung auf Erlösung. Der Zorn seines Priors war groß, denn der hatte große Hoffnungen auf ihn als tapferen Verteidiger Roms gesetzt. Unverzüglich wurde er in ein anderes Kloster versetzt und unter strenger Aufsicht in seine Zelle gesperrt.VSL 222.1

    Zum Entsetzen seiner neuen Aufpasser bekannten sich bald mehrere weitere Mönche zum Protestantismus. Durch das Gefängnisgitter seiner Zelle hindurch gab Tausen seinen Kameraden die Erkenntnis der Wahrheit weiter. Hätten diese dänischen Priester den Umgang der Kirche mit der Ketzerei gekannt, wäre Tausens Stimme wohl nie wieder gehört worden. Doch anstatt ihm in einem unterirdischen Kerker sein Grab zu bereiten, entließen sie ihn aus dem Kloster. Nun waren sie machtlos. Ein soeben erschienener königlicher Erlass bot den Verkündigern der neuen Lehre Schutz, und Tausen begann zu predigen. Die Kirchen öffneten sich ihm, und das Volk strömte hinein, um ihn zu hören. Auch andere predigten das Wort. Das Neue Testament wurde ins Dänische übersetzt und im ganzen Land verbreitet. Damit erreichten die Anhänger des Papstes, die sich bemühten, dieses Werk zu vereiteln, genau das Gegenteil. Bald nahm ganz Dänemark den reformierten Glauben an.VSL 222.2

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