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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Schul Und Studienzeit

    Wie die ersten Verkündiger des Evangeliums kam Luther aus den Reihen der Armen. Seine frühe Kindheit verbrachte er im bescheidenen Heim eines deutschen Bauern. Durch die tägliche harte Arbeit als Bergmann verdiente sein Vater die Mittel, damit sein Sohn studieren konnte. Er wollte aus ihm einen Juristen machen. Aber Gottes Absicht war es, aus ihm einen Baumeister an jenem großen Tempel zu machen, der sich im Laufe der Jahrhunderte langsam erhob. Die Schule, in der Luther durch die göttliche Vorsehung auf diese wichtige Lebensaufgabe vorbereitet wurde, bestand aus Mühsal, Entbehrung und strenger Disziplin.VSL 114.2

    Luthers Vater war willensstark, geistig rege, charakterfest, ehrlich, bestimmt und geradlinig. Er blieb seinen Überzeugungen stets treu, egal was es kostete. Sein gesunder Menschenverstand führte ihn dazu, dem Mönchtum mit Misstrauen zu begegnen. Er war daher äußerst verärgert, als sein Sohn ohne väterliche Zustimmung in ein Kloster eintrat. Es dauerte zwei Jahre, bis er sich mit seinem Sohn versöhnte, doch seine Grundhaltung gegenüber dem Mönchtum blieb dieselbe.VSL 114.3

    Luthers Eltern legten großen Wert auf die Erziehung und Ausbildung ihrer Kinder. Sie bemühten sich, ihnen eine gute Kenntnis über Gott und praktische christliche Tugenden zu vermitteln. Oft hörte der Sohn, wie sein Vater zu Gott betete, das Kind möge sich doch stets an den Namen des Herrn erinnern und eines Tages zur Förderung der Wahrheit beitragen. Soweit es ihr arbeitsreiches Leben zuließ, nutzten die Eltern jede Möglichkeit, sich sittlich und geistig weiterzubilden. Sie bemühten sich ernsthaft und beharrlich, ihre Kinder auf ein frommes und nützliches Leben vorzubereiten. Zuweilen waren sie in ihrer Entschiedenheit und Charakterfestigkeit mit ihren Kindern etwas zu streng, doch der Reformator fand für ihre Erziehung mehr lobende als tadelnde Worte, obwohl ihm bewusst war, dass sie sich in manchen Bereichen geirrt hatten.VSL 114.4

    In der Schule, die er schon in jungen Jahren besuchte, bekam Luther Härte und sogar Gewalt zu spüren. Seine Eltern waren sehr arm, und als Luther sein Zuhause verließ, um die Schule in einer anderen Stadt zu besuchen, musste er eine Zeit lang als Kurrendesänger von Haus zu Haus gehen, um sein Brot zu verdienen. Häufig litt er Hunger. Die damals vorherrschenden finsteren und abergläubischen Vorstellungen von Religion machten ihm Angst. Abends legte er sich sorgenbeladen zu Bett, blickte bedrückt in die dunkle Zukunft und hatte dauernd Angst beim Gedanken an Gott, den er sich als harten, unerbittlichen Richter und grausamen Tyrannen vorstellte und nicht als liebevollen himmlischen Vater.VSL 115.1

    Obwohl Luther oft mit sehr entmutigenden Umständen zu kämpfen hatte, strebte er entschlossen vorwärts. Er fühlte sich zu hohen moralischen Werten und zu geistiger Höchstleistung hingezogen. Er war wissensdurstig und seine Ernsthaftigkeit sowie sein praktischer Sinn strebten nach dem Beständigen und Nützlichen und nicht nach Aufsehenerregendem und Oberflächlichem.VSL 115.2

    Als er mit achtzehn in die Universität Erfurt eintrat, hatte sich seine Lage ein wenig verbessert und seine Aussichten waren etwas erfreulicher als in früheren Jahren. Sparsamkeit und Fleiß ermöglichten es seinen Eltern, ihn mit allem zu unterstützen, was er nötig hatte und der Einfluss verständnisvoller Freunde milderte die belastenden Folgen seiner früheren Erziehung. Nun studierte er eifrig die Schriften der besten Autoren, behielt ihre wichtigsten Gedanken in Erinnerung und machte sich ihre Weisheit zu Eigen. Schon unter der harten Disziplin seiner früheren Lehrer hatte er sich ausgezeichnet. Unter den weitaus günstigeren Bedingungen entwickelte sich sein Geist nun schnell. Sein gutes Gedächtnis, seine lebhafte Fantasie, sein Scharfsinn und sein unermüdlicher Einsatz machten ihn bald zu einem der besten unter seinen Kollegen. Diszipliniertes Denken förderte sein Auffassungsvermögen, sein Geist wurde belebt und seine Wahrnehmung geschärft. Auf diese Weise wurde er auf die Auseinandersetzungen seines Lebens vorbereitet.VSL 115.3

    Luthers Herz war von Ehrfurcht gegenüber Gott erfüllt. Diese befähigte ihn, grundsatztreu zu bleiben und in Demut vor seinem Herrn zu leben. Ständig war ihm seine Abhängigkeit von Gottes Hilfe bewusst. Es gab keinen Tag, den er nicht im Gebet begann, und in seinem Herzen bat er Gott unablässig um Führung und Beistand. Oft sagte er: »Fleißig gebetet ist über die Hälfte studiert.” (AGR, II, 2; vgl. MLH, 3)VSL 116.1

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