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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Die Früchte Des Evangeliums: Friede In Der Stadt

    Langsam machte die Reformation in Zürich Fortschritte, was ihre Gegner alarmierte und zu aktivem Widerstand anregte. In Worms hatte ein Jahr zuvor der Mönch aus Wittenberg Papst und Kaiser mit seinem Nein widerstanden. Nun deutete alles darauf hin, dass sich in Zürich ein ähnlicher Widerstand gegen die päpstlichen Machtansprüche aufbaute. Zwingli wurde wiederholt angegriffen. In den katholischen Kantonen war es hin und wieder vorgekommen, dass Nachfolger des Evangeliums auf dem Scheiterhaufen endeten. Doch das genügte nicht. Der Lehrer der Ketzerei selbst musste zum Schweigen gebracht werden. Daher sandte der Bischof von Konstanz drei Abgesandte zum Stadtrat von Zürich, die Zwingli beschuldigen sollten, er lehre das Volk, die Gesetze der Kirche zu übertreten und gefährde damit den Frieden sowie Recht und Ordnung in der Gesellschaft. Sollte die Autorität der Kirche nicht beachtet werden, so argumentierte man, wäre das Ergebnis allgemeine Gesetzlosigkeit. Zwingli antwortete: »Ich habe schon beinahe vier Jahre lang das Evangelium Jesu mit saurer Mühe und Arbeit gepredigt. Zürich ist ruhiger und friedlicher als jeder andere Ort der Eidgenossenschaft, und dies schreiben alle guten Bürger dem Evangelium zu.” (DAGR, VIII, 11; vgl. WHKG, IV, 226/227)VSL 167.2

    Die Abgesandten des Bischofs hatten die Stadträte ermahnt, Rom treu zu bleiben, denn außerhalb dieser Kirche gäbe es kein Heil. Zwingli erwiderte: »Lasst euch, liebe Herrn und Bürger, durch diese Ermahnung nicht auf den Gedanken bringen, dass ihr euch jemals von der Kirche Christi gesondert habt. Ich glaube zuversichtlich, dass ihr euch noch wohl zu erinnern wisst, was ich euch in meiner Erklärung über Matthäus gesagt habe, dass jener Fels, welcher dem ihn redlich bekennenden Jünger den Namen Petrus gab, das Fundament der Kirche sei. In jeglichem Volk, an jedem Ort, wer mit seinem Munde Jesum bekennt und im Herzen glaubt, Gott habe ihn von den Toten auferweckt, wird selig werden. Es ist gewiss, dass niemand außer derjenigen Kirche selig werden kann.” (DAGR, VIII, 11; WHKG, IV, 233) Die Folge dieser Verhandlung war, dass sich bald darauf einer der drei Abgesandten des Bischofs zum reformierten Glauben bekannte (Johannes Wanner [SZ I, 212]).VSL 167.3

    Der Stadtrat lehnte es ab, Maßnahmen gegen Zwingli zu ergreifen, und Rom rüstete sich zu einem neuen Angriff. Als der Reformator von den Plänen der Anhänger des Papsttums hörte, erklärte er: Lasst sie nur kommen; ich fürchte sie weniger »wie ein hohes Ufer die Wellen drohender Flüsse« (WHP, VIII, 6; vgl. SSZ, VII, 202, 22. Mai 1522). Die Anstrengungen der Geistlichkeit förderten nur noch die Sache, die sie vernichten wollten. Die Wahrheit breitete sich weiter aus, und in Deutschland fassten ihre Anhänger nach dem Verschwinden Luthers neuen Mut, als sie vom Fortschritt des Evangeliums in der Schweiz hörten.VSL 168.1

    Als sich die Reformation in Zürich festigte, wurden auch ihre Früchte immer deutlicher sichtbar: die Sittenlosigkeit ging zurück und Ordnung und friedliches Zusammenleben wurden gefördert. Zwingli konnte schreiben: »Der Friede weilt in unserer Stadt. ... Zwischen uns gibt es keine Spannung, keine Zwietracht, keinen Neid, keine Zänkereien und Streitigkeiten. Wem könnte man aber diese Übereinstimmung der Gemüter mehr zuschreiben als wie dem höchsten, besten Gott?” (WHP, VIII, 6; vgl. SSZ, VII, 389, 5. April 1525)VSL 168.2

    Die Erfolge, welche die Reformation vorzuweisen hatte, reizte die Anhängerschaft Roms noch mehr, sie zu vernichten. Nachdem sie eingesehen hatten, dass eine Verfolgung Luthers in Deutschland wenig brachte, entschloss man sich, der Reformation mit ihren eigenen Waffen zu begegnen. Es sollte ein Streitgespräch mit Zwingli stattfinden. Rom nahm die Sache selbst in die Hand, und weil man sich den Sieg sichern wollte, bestimmte man nicht nur den Ort der Auseinandersetzung, sondern auch die Richter, die zwischen den streitenden Parteien urteilen sollten. Konnte man Zwingli erst einmal in die Hand bekommen, würde man schon dafür sorgen, dass er ihnen nicht entwischte. Wenn der Anführer erst einmal zum Schweigen gebracht würde, könnte die Bewegung rasch zerschlagen werden. Diese Absicht wurde jedoch sorgfältig geheim gehalten.VSL 168.3

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