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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Die Prinzipien Des Protestantismus

    »Die in dieser berühmten Protestation ... ausgesprochenen Grundsätze sind der wesentliche Inhalt des Protestantismus. Die Protestation tritt gegen zwei menschliche Missbräuche in Glaubenssachen auf: gegen die Einmischung der weltlichen Macht und die Willkür des Klerus. Sie setzt an die Stelle der weltlichen Behörde die Macht des Gewissens und an die Stelle des Klerus die Autorität des Wortes Gottes. Der Protestantismus erkennt die weltliche Gewalt in göttlichen Dingen nicht an und sagt, wie die Apostel und die Propheten: ›Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.‹ (Apostelgeschichte 5,29) Ohne Karls V. Krone anzutasten, hält er die Krone Jesu Christi aufrecht, und noch weitergehend stellt er den Satz auf, dass alle Menschenlehre den Aussprüchen Gottes untergeordnet sein soll.” (DAGR, XIII, 6) Die Protestanten bestanden außerdem auf ihrem Recht, religiöse Überzeugungen frei aussprechen zu dürfen. Sie wollten nicht nur dem Wort Gottes glauben und gehorchen, sondern es auch lehren und lehnten es ab, dass Priester und Verwaltungen das Recht hätten, sich einzumischen. Der Protest zu Speyer war ein ernstes Zeugnis gegen religiöse Unduldsamkeit und ein Appell des Rechts aller Menschen, Gott nach ihrem eigenen Gewissen zu dienen.VSL 188.3

    Die Erklärung war gegeben. Sie wurde in das Gedächtnis von Tausenden und in die Bücher des Himmels eingetragen, wo kein menschliches Bemühen sie auslöschen konnte. Das ganze evangelische Deutschland übernahm diesen Protest als Ausdruck seines Glaubens. Überall sah man in dieser Erklärung den Anfang einer neuen und besseren Zeit. Einer der Fürsten sagte den Protestanten in Speyer: »Der allmächtige Gott, der euch die Gnade verliehen, ihn kräftig, frei und furchtlos zu bekennen, bewahre euch in dieser christlichen Standhaftigkeit bis zum Tage des Gerichts!” (DAGR, XIII, 6)VSL 188.4

    Hätte sich die Reformation nach ihrem anfänglichen Erfolg darauf eingelassen, auf die Zustimmung der Welt zu warten, wäre sie Gott und sich selbst untreu geworden und hätte sich ihr eigenes Grab geschaufelt. Die Erfahrung dieser edlen Reformatoren enthält eine Lehre für alle späteren Generationen. Satans Art und Weise, gegen Gott und sein Wort zu wirken, hat sich nicht verändert. Er stellt sich heute noch genauso dagegen, dass die Heilige Schrift zur Lebensregel erhoben wird, wie im 16. Jahrhundert. Heutzutage weicht man von ihren Lehren und Weisungen massiv ab, und deshalb gilt es zu jenem bedeutsamen Prinzip des Protestantismus zurückzukehren, wonach die Bibel und die Bibel allein der Maßstab für Glaube und Handeln ist. Satan arbeitet immer noch mit allen Mitteln daran, die Religionsfreiheit zu beseitigen. Die antichristliche Macht, die die Protestanten in Speyer ablehnten, versucht heute mit neuer Kraft, ihre verlorene Herrschaft zurückzugewinnen. Dasselbe Festhalten am Wort Gottes, wie dies zu jener Zeit der Krise der Reformation geschah, ist auch heute die einzige Hoffnung auf Reform.VSL 189.1

    Die Protestanten erkannten Anzeichen einer drohenden Gefahr. Es gab aber auch Hinweise, dass Gott seine Hand ausstreckte, um die Treuen zu bewahren. Etwa zu dieser Zeit »hatte Melanchthon seinen Freund Simon Grynäus rasch durch die Stadt an den Rhein geführt mit der Bitte, sich übersetzen zu lassen. Als dieser über das hastige Drängen erstaunt war, erzählte ihm Melanchthon: Eine ernste, würdige Greisengestalt, die er nicht gekannt, sei ihm entgegengetreten mit der Nachricht, Ferdinand habe Häscher abgeschickt, um den Grynäus zu verhaften” (DAGR, XIII, 6).VSL 189.2

    An diesem Tag hatte sich Grynäus über eine Predigt Fabers entrüstet und nach dem Gottesdienst diesem führenden päpstlichen Gelehrten Vorhaltungen gemacht wegen »einiger arger Irrtümer”. Faber hatte sich seinen Zorn nicht anmerken lassen, begab sich aber gleich zum König, von dem er einen Haftbefehl gegen den lästigen Heidelberger Professor erwirkte. Melanchthon hatte keinen Zweifel, dass Gott ihm einen seiner heiligen Engel zur Warnung seines Freundes gesandt hatte.VSL 189.3

    »Reglos stand er am Rheinufer und wartete, bis das Wasser des Stroms Grynäus vor seinen Verfolgern gerettet hatte. ›Endlich‹, rief Melanchthon aus, als er ihn am anderen Ufer sah, ›ist er den grausamen Klauen seiner Verfolger entrissen worden, die nur unschuldiges Blut vergießen wollene Als er zu seinem Haus zurückkehrte, wurde ihm berichtet, dass Beamte nach Grynäus suchten und sein Haus von oben bis unten durchstöbert hatten.” (DAGR, XIII, 6)VSL 189.4

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