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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Kaiser Und Papst Im Zwist

    Eine nächste Stufe der päpstlichen Anmaßung wurde erreicht, als im elften Jahrhundert Papst Gregor VII. die Unfehlbarkeit9Siehe Glossar »Irrtumslosigkeit der Kirche«, S. 662. der römischen Kirche verkündete. In den von ihm veröffentlichten Thesen erklärte er, dass die Kirche nie geirrt habe und nach der Heiligen Schrift auch nie irren werde. Biblische Beweise stützten diese Behauptung jedoch nicht. Der stolze Pontifex beanspruchte auch die Autorität, Kaiser abzusetzen. Er behauptete, dass keiner seiner Rechtssprüche von irgendjemandem aufgehoben werden könnte, dass es umgekehrt aber sein Vorrecht sei, die Entscheidungen aller anderen rückgängig zu machen.VSL 55.3

    Ein augenfälliges Beispiel seines tyrannischen Wesens lieferte dieser Verteidiger der Unfehlbarkeit mit der Behandlung des Deutschen Kaisers Heinrich IV. Weil sich dieser Monarch erdreistete, die Autorität des Papstes zu ignorieren, wurde er exkommuniziert und für abgesetzt erklärt. Erschreckt über die Untreue und die Drohungen seiner eigenen Fürsten, die durch den päpstlichen Befehl zum Aufstand gegen ihn ermutigt worden waren, hielt es Heinrich für notwendig, mit Rom Frieden zu schließen. In Begleitung seiner Gemahlin und eines treuen Dieners überquerte er mitten im Winter die Alpen und demütigte sich vor dem Papst. Als er die Burg erreichte, in die sich der Papst zurückgezogen hatte, wurde er ohne Leibwache in einen Vorhof geführt. In bitterer Kälte wartete er dort ohne Kopfbedeckung, barfuß und in einem Büßergewand auf die Erlaubnis des Papstes, vor ihm zu erscheinen. Erst nachdem er drei Tage mit Fasten und Beichten zugebracht hatte, gewährte ihm der Papst gnädigst Vergebung. Aber auch diese erhielt Heinrich nur unter der Bedingung, die Genehmigung des Papstes abzuwarten, bevor er die Reichsinsignien wieder aufnahm oder seine kaiserliche Macht ausübte. Gregor sah sich durch diesen Triumph ermutigt und prahlte, dass es seine Pflicht sei, den Stolz der Könige zu brechen.VSL 55.4

    Sehr deutlich zeigt sich hier der Unterschied zwischen dem überheblichen Stolz eines hochmütigen Papstes und der Sanftmut und Güte Christi, der an die Herzenstür klopft und um Einlass bittet, damit er Vergebung und Frieden bringen kann. Er lehrte seine Jünger: »Wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht.” (Matthäus 20,27)VSL 56.1

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