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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Prediger Der Wiederkunft

    Wolff glaubte, dass die Ankunft des Herrn kurz bevorstand, und seine Interpretation der Prophetie wich nur um wenige Jahre von der vorhergesagten Zeit Millers ab. Jenen, die auf den Schrifttext »Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand” (Matthäus 24,36) hinwiesen und daraus folgerten, dass Menschen nichts über die Nähe der Wiederkunft Christi wissen dürften, antwortete Wolff: »Sagte unser Herr, dass der Tag und die Stunde nie bekannt werden sollten? Hat er uns nicht Zeichen der Zeit gegeben, damit wir wenigstens das Herannahen seiner Wiederkunft erkennen könnten, so wie man an dem Feigenbaum, wenn er Blätter treibt, weiß, dass der Sommer nahe ist (Matthäus 24,32)? Sollen wir jene Zeit nie erkennen können, obgleich er uns selbst ermahnt, den Propheten Daniel nicht nur zu lesen, sondern auch zu verstehen? Gerade im Buch Daniel heißt es, dass diese Worte bis auf die Zeit des Endes verborgen bleiben sollten (was zu seiner Zeit der Fall war) und dass viele darüber kommen (ein hebräischer Ausdruck für betrachten und nachdenken über die Zeit) und ›große Erkenntnis (hinsichtlich der Zeit) finden‹ würden (Daniel 12,4). Überdies will unser Herr damit nicht sagen, dass das Herannahen der Zeit unbekannt bleiben soll, sondern nur, dass niemand den bestimmten ›Tag und die genaue Stunde‹ weiß. Er sagt, es soll genügend durch die Zeichen der Zeit bekannt werden, um uns anzutreiben, uns auf seine Wiederkunft vorzubereiten, gleichwie Noah die Arche baute.« (WFM, 62)VSL 327.1

    Über die volkstümliche Auslegung bzw. Missdeutung der Heiligen Schrift schrieb Wolff: »Der größere Teil der christlichen Kirche ist von dem klaren Sinn der Heiligen Schrift abgewichen und hat sich der trügerischen Lehre des Buddhismus zugewandt, die vorgibt, dass das zukünftige Glück der Menschen in einem Herumschweben in der Luft bestehe. Diese Leute nehmen an, dass man Heiden verstehen muss, wenn Juden dasteht; dass die Kirche gemeint sei, wenn sie Jerusalem lesen; dass es Himmel bedeute, wenn es heißt Erde; dass an den Fortschritt der Missionsgesellschaften zu denken sei, wenn vom Kommen des Herrn die Rede ist; und dass unter dem Ausdruck ›auf den Berg des Hauses Gottes gehen‹, eine große Versammlung der Methodisten zu verstehen sei.« (WT, 96)VSL 327.2

    In den 24 Jahren von 1821 bis 1845 bereiste Wolff viele Länder. In Afrika besuchte er Ägypten und Abessinien; in Asien Palästina, Syrien, Persien, Buchara56Früher Turkestan, heute Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisien, dazu Teile Kasachstans, Irans, Afghanistans, Westchinas und der Mongolei. sowie Indien. Er besuchte auch die Vereinigten Staaten, und auf der Reise dorthin predigte er auf der Insel St. Helena. Im August 1837 traf er in New York ein. Nach Vorträgen in dieser Stadt predigte er in Philadelphia und Baltimore, dann reiste er nach Washington weiter. »Hier wurde mir”, sagt er, »auf Vorschlag von Expräsident John Quincy Adams in einem der Häuser des Kongresses einstimmig die Benutzung des Kongresssaales für einen Vortrag zur Verfügung gestellt, den ich an einem Samstag in Gegenwart sämtlicher Mitglieder des Kongresses, des Bischofs von Virginia sowie der Geistlichkeit und der Bürger von Washington hielt. Die Mitglieder der Regierung von New Jersey und Pennsylvania zollten mir die gleiche Ehre. In ihrer Gegenwart hielt ich Vorlesungen über meine Forschungen in Asien sowie auch über die persönliche Regentschaft von Jesus Christus« (WT, 377).VSL 328.1

    Dr. Wolff reiste ohne den Schutz irgendeiner europäischen Regierung durch unzivilisierteste Länder. Oft geriet er in Not und war von zahllosen Gefahren umgeben. Er wurde verprügelt, musste hungern, wurde als Sklave verkauft und dreimal zum Tod verurteilt. Räuber überfielen ihn, und manchmal wäre er fast verdurstet. Einmal wurde ihm alles gestohlen, was er besaß, und er musste zu Fuß Hunderte von Kilometern durch ein Gebirge wandern, während ihm der Schnee ins Gesicht schlug und seine nackten Füße durch die Berührung mit dem gefrorenen Boden erstarrten.VSL 328.2

    Wenn man ihn davor warnte, unbewaffnet zu wilden und feindseligen Stämmen zu gehen, so erklärte er, dass er sehr wohl »mit Waffen ausgerüstet” sei, nämlich mit dem Gebet, »mit Eifer für Christus und mit Vertrauen auf seine Hilfe.« »Ich habe auch”, sagte er, »die Liebe zu Gott und meinem Nächsten im Herzen und trage die Bibel in meiner Hand.” Wohin er auch ging, er hatte immer eine hebräische und eine englische Bibel bei sich. Über eine seiner späteren Reisen sagt er: »Ich ... hielt die Bibel offen in meiner Hand. Ich fühlte, dass meine Kraft in dem Buch lag und dass seine Macht mich erhalten würde.« (AP, 192 ff.)VSL 328.3

    So mühte er sich beharrlich, bis die Gerichtsbotschaft über einen großen Teil der bewohnten Erde verbreitet war. Er verkündigte das Wort in verschiedenen Sprachen unter Juden, Türken, Parsen, Hindus und vielen anderen Völkern und Stämmen und prophezeite überall das kommende Reich des Messias.VSL 328.4

    Auf seiner Reise durch Buchara stieß er bei einem entlegenen und abgesonderten Volksstamm auf die Lehre von der baldigen Wiederkunft des Herrn. Von den Arabern des Jemen sagt er ferner, dass sie »im Besitz eines Buches sind, ›Seera‹ genannt, das von der Wiederkunft Christi und seiner Regierung in Herrlichkeit spricht, und sie erwarten 1840 große Ereignisse« (WT, 398/399). »Im Jemen ... verbrachte ich sechs Tage mit den Nachkommen Rechabs. Sie trinken keinen Wein, pflanzen keine Weinberge, säen keine Saat, wohnen in Zelten und gedenken der Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs. Es befanden sich auch Israeliten aus dem Stamm Dan bei ihnen ... die gemeinsam mit den Kindern Rechabs die baldige Ankunft des Messias in den Wolken des Himmels erwarten.” (WT, 389)VSL 329.1

    Auf einen ähnlichen Glauben stieß ein anderer Missionar bei den Tataren. Ein tatarischer Priester fragte diesen Missionar, wann Christus wiederkomme. Als der Missionar antwortete, dass er davon nichts wisse, war der Priester über die Unwissenheit dieses professionellen Bibellehrers äußerst überrascht und erklärte seinen eigenen Glauben, der auf der Prophezeiung beruhte, dass Christus um 1844 wiederkommen würde.VSL 329.2

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