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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Die Vertreibung Der Puritaner

    Der neue englische König, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts den Thron bestiegen hatte, erklärte seine Entschlossenheit, gegen die Puritaner vorzugehen und drohte: »Entweder passen sie sich an, oder ... sie werden aus dem Land vertrieben, oder es passiert ihnen Schlimmeres.« (BHUS, I, 12, § 6) Sie wurden gejagt, verfolgt und eingekerkert, und die Zukunft sah für sie wenig verheißungsvoll aus. So waren viele überzeugt, dass für Menschen, die Gott nach ihrem Gewissen dienen wollten, »England für immer aufgehört hatte, ein Wohnort zu sein« (PHNE, III, § 43). Einige entschlossen sich daraufhin, in Holland Zuflucht zu suchen. Sie mussten Schwierigkeiten, Verluste und Gefangenschaft erleben. Ihre Pläne wurden durchkreuzt, und man verriet sie an ihre Feinde. Aber ihre Standfestigkeit siegte, und an den Küsten der holländischen Republik fanden sie schließlich freundliche Aufnahme.VSL 267.1

    Durch ihre Flucht hatten sie ihre Häuser, ihr Eigentum und die Mittel für ihren Lebensunterhalt verloren. Sie waren Fremdlinge in einem fremden Land unter einem Volk mit einer anderen Sprache und anderen Sitten. Um ihr Brot zu verdienen, mussten sie neuen und ungewohnten Beschäftigungen nachgehen. Männer mittleren Alters, die bisher Ackerbau betrieben hatten, mussten nun handwerkliche Berufe erlernen. Doch sie fanden sich mit diesen Umständen freudig ab und verloren keine Zeit mit Untätigkeit oder Unzufriedenheit. Obwohl sie immer wieder unter Armut litten, dankten sie Gott für jeden Segen, den sie empfingen und freuten sich an der ungestörten geistlichen Gemeinschaft. »Sie wussten, dass sie Pilger waren, und schauten nicht viel auf irdische Dinge, sondern hoben ihre Augen auf gen Himmel, ihrem liebsten Heimatland, und beruhigten ihr Gemüt.« (BHUS, I, 12, § 15)VSL 267.2

    Mitten in Verbannung und Schwierigkeiten wurden ihre Liebe und ihr Glaube gestärkt. Sie vertrauten den Verheißungen Gottes, und er ließ sie in der Not nicht im Stich. Seine Engel standen ihnen ermutigend und unterstützend zur Seite. Und als ihnen Gott den Weg über das Meer in ein Land auftat, in dem sie einen eigenen Staat gründen und ihren Kindern das kostbare Erbe der Religionsfreiheit hinterlassen konnten, zögerten sie nicht und gingen auf dem Weg der Vorsehung voran.VSL 267.3

    Gott hatte die Prüfungen für sein Volk zugelassen, um es auf die Vollendung seiner gnädigen Absichten vorzubereiten. Bevor die Gemeinde erhöht werden konnte, musste sie demütig werden. Gott wollte seine Macht für sie entfalten und bewies der Welt einmal mehr, dass er die nicht verlässt, die ihm vertrauen. Er hatte die Ereignisse so gelenkt, dass sie den Zorn Satans heraufbeschworen und die Anschläge gottloser Menschen seine Ehre fördern und sein Volk an einen Ort der Sicherheit bringen würden. Verfolgung und Verbannung bahnten den Weg in die Freiheit.VSL 268.1

    Als die Puritaner erstmals gezwungen waren, die anglikanische Kirche zu verlassen, schlossen sie als freies Volk des Herrn einen feierlichen Bund miteinander und versprachen, in »allen seinen Wegen, die ihnen bekannt waren oder noch bekannt gemacht würden, gemeinsam zu wandeln” (BPF, 74). Dies war der wahre Geist der Reformation, das lebendige Prinzip des Protestantismus. Mit diesem Vorsatz verließen die Pilger Holland und fanden in der Neuen Welt eine Heimat. Ihr Prediger, John Robinson, der durch göttliche Vorsehung verhindert war, sie zu begleiten, richtete in seiner Abschiedsrede folgende Worte an die Auswanderer:VSL 268.2

    »Geschwister, wir gehen nun voneinander, und der Herr weiß, ob ich so lange leben werde, um euch wiederzusehen. Ob der Herr es nun zulässt oder nicht, ich fordere euch vor Gott und seinen heiligen Engeln auf, mir nicht weiter zu folgen, als ich Christus gefolgt bin. Falls Gott euch durch ein anderes Werkzeug irgendetwas offenbaren sollte, so seid ebenso bereit, es anzunehmen wie zu der Zeit, da ihr die Wahrheit durch meinen Dienst annahmt; denn ich bin sehr zuversichtlich, dass der Herr noch mehr Wahrheit und Licht aus seinem heiligen Wort hervorbrechen lassen wird.” (MLTL, V, 70 ff.)VSL 268.3

    »Was mich betrifft, so kann ich den Zustand der reformierten Kirchen nicht genug beklagen, die in der Religion bis zu einer gewissen Stufe gelangt sind und nicht weitergehen wollen, als die Werkzeuge ihrer Reformation gegangen sind. Die Lutheraner sind nicht zu veranlassen, über das hinauszugehen, was Luther sah ... und die Calvinisten bleiben, wie ihr seht, da stehen, wo sie von jenem großen Gottesmann, der noch nicht alle Dinge sah, zurückgelassen wurden. Dies ist ein sehr beklagenswertes Elend; denn wenn jene Männer in ihrer Zeit auch brennende und leuchtende Lichter waren, so erkannten sie doch nicht alle Ratschläge Gottes; lebten sie aber jetzt, würden sie auch bereit sein, weiteres Licht anzunehmen, wie sie damals bereit waren, das erste zu empfangen.« (NHP, I, 269)VSL 268.4

    »Denkt an euer Gemeindegelöbnis, in dem ihr euch verpflichtet habt, in allen Wegen des Herrn zu wandeln, wie sie euch bekannt geworden sind oder noch bekannt werden. Denkt an euer Versprechen und euren Bund mit Gott und miteinander, alles Licht und alle Wahrheit anzunehmen, die euch noch aus seinem geschriebenen Wort bekannt gemacht werden. Doch achtet darauf, ich flehe euch an, was ihr als Wahrheit annehmt, vergleicht es, prüft es an anderen Schriftstellen der Wahrheit, ehe ihr es annehmt, denn es ist nicht möglich, dass die christliche Welt schließlich aus solch einer dichten antichristlichen Finsternis herauskommt und ihr dann auf einmal die vollkommene Erkenntnis aufgeht.« (MLTL, V, 70 ff.)VSL 269.1

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