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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Geistliche Teilnahmslosigkeit Vor Dem Erscheinen Christi

    Um ein Volk darauf vorzubereiten, am Tag des Herrn zu bestehen, musste ein großes Reformwerk durchgeführt werden. Gott sah voraus, dass sich viele bekennende Christen nicht auf die Ewigkeit vorbereiteten. In seiner Barmherzigkeit sandte er ihnen eine Warnungsbotschaft, um sie aus ihrer Erstarrung aufzurütteln, damit sie sich für die Wiederkunft des Herrn bereit machten.VSL 285.2

    Diese Warnung ist in Offenbarung 14 aufgezeichnet. Hier wird eine dreifache Botschaft so dargestellt, als würde sie von himmlischen Wesen verkündigt, worauf unmittelbar das Kommen des Menschensohns folgt, um »die Ernte der Erde« einzuholen. Die erste Warnung verkündigt die Nähe des Gerichts. Der Prophet »sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen!« (Offenbarung 14,6.7)VSL 285.3

    Diese Botschaft wird ein Teil des »ewigen Evangeliums” genannt. Die Verkündigung dieses Evangeliums wurde aber nicht Engeln übertragen, sondern Menschen anvertraut. Heilige Engel beaufsichtigen diesen Dienst und sind verantwortlich für das große Werk der Errettung von Menschen. Aber die eigentliche Verkündigung des Evangeliums wird von den Dienern Christi auf Erden durchgeführt.VSL 285.4

    Treue und gehorsame Menschen, die sich vom Geist Gottes und von seinem Wort leiten ließen, wurden mit der Verkündigung dieser Warnung an die Welt beauftragt. Sie achteten auf das »feste prophetische Wort”, auf jenes »Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe” (2. Petrus 1,19). Sie hatten die Erkenntnis Gottes mehr gesucht als alle verborgenen Reichtümer und schätzten sie höher »als Silber, und ihr Ertrag ist besser als Gold« (Sprüche 3,14). Der Herr offenbarte ihnen die großen Dinge über sein Reich. »Der Herr ist denen Freund, die ihn fürchten; und seinen Bund lässt er sie wissen.” (Psalm 25,14)VSL 286.1

    Es waren nicht die gelehrten Theologen, die für diese Wahrheit Verständnis aufbrachten und sie verkündigten. Wären sie treue Wächter gewesen und hätten sie die Schrift unter Gebet fleißig erforscht, hätten sie die Zeit der Nacht erkannt. Die Prophezeiungen hätten ihnen die Ereignisse gezeigt, die kurz bevorstanden. Dazu aber waren sie nicht bereit, und so wurde die Botschaft einfacheren Menschen übertragen. Jesus riet: »Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht überfalle.« (Johannes 12,35) Wer sich von dem Licht abwendet, das Gott ihm gegeben hat oder es nicht sehen will, wenn es in seiner Reichweite ist, bleibt der Finsternis überlassen. Aber der Erlöser erklärt: »Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.« (Johannes 8,12) Wer immer beharrlich den Willen Gottes sucht und auf das bereits empfangene Licht achtet, wird größeres Licht empfangen. Ihm wird ein Stern voll himmlischen Glanzes gesandt werden, der ihn in alle Wahrheit führt.VSL 286.2

    Beim ersten Kommen Christi hätten die Priester und Schriftgelehrten der Heiligen Stadt, denen das lebendige Wort gegeben worden war, die Zeichen der Zeit erkennen und die Ankunft des Verheißenen verkündigen können. Die Weissagung Michas nannte den Geburtsort (Micha 5,1). Daniel gab die Zeit seines Kommens an (Daniel 9,25). Gott hatte diese Weissagungen den jüdischen Ältesten anvertraut. Es gab für sie keine Entschuldigung. Sie waren nicht unwissend und hätten dem Volk das baldige Kommen des Messias verkündigen können. Ihre mangelnde Kenntnis war das Ergebnis sündhafter Sorglosigkeit. Einerseits bauten die Juden für die getöteten Propheten Gottes Denkmäler, anderseits aber ehrten sie die Großen dieser Welt, womit sie den Knechten Satans huldigten. In ihrem ehrgeizigen Streben nach Macht und Ansehen unter den Menschen verloren sie die Ehre Gottes aus den Augen, die ihnen der König des Himmels angeboten hatte.VSL 286.3

    Die Ältesten Israels hätten mit gründlichem und ehrfürchtigem Interesse den Ort, die Zeit und die Umstände des größten Ereignisses der Weltgeschichte studieren sollen - die Ankunft des Sohnes Gottes, um die Erlösung der Menschheit zu vollenden. Das ganze Volk hätte wachen und warten sollen, um unter den Ersten zu sein, die den Erlöser der Welt empfingen. Doch als zwei müde Reisende von den Hügeln Nazareths die lange, enge Straße Bethlehems bis zum Ostende durchschritten, suchten sie leider vergebens eine Unterkunft für die Nacht. Ihnen wurde keine Tür geöffnet, um sie zu empfangen. In einer armseligen Hütte, die für das Vieh bestimmt war, fanden sie Unterschlupf, und dort wurde der Erlöser der Welt geboren.VSL 286.4

    Himmlische Engel hatten die Herrlichkeit gesehen, die der Sohn beim Vater besaß, bevor die Welt erschaffen wurde, und sie warteten mit lebhafter Anteilnahme auf sein Erscheinen auf Erden als dem freudigsten Ereignis für alle Völker. Engel wurden beauftragt, die frohe Botschaft denen zu bringen, die bereit waren, sie zu empfangen, und die sie freudig allen Erdenbewohnern bekannt machen würden. Christus erniedrigte sich und nahm menschliche Gestalt an. Er sollte eine unendliche Leidenslast tragen, wenn er sein Leben als Opfer für die Sünde darbrachte. Dennoch erwarteten die Engel, dass der Sohn des Höchsten selbst in seiner Erniedrigung den Menschen in einer seinem Charakter entsprechenden Würde und Herrlichkeit erscheinen sollte. Würden sich die Großen dieser Erde in Israels Hauptstadt versammeln, um ihn zu begrüßen? Würden Legionen von Engeln ihn der wartenden Menge vorstellen?VSL 287.1

    Ein Engel besuchte die Erde, um zu sehen, wer sich auf das Kommen Jesu vorbereitete. Er konnte aber nirgendwo Zeichen der Erwartung erkennen. Da war weder Lob noch Jubel zu vernehmen, dass die Zeit des Messias gekommen war. Eine Zeit lang verweilte der Engel über der auserwählten Stadt und dem Tempel, in dem sich die göttliche Gegenwart über Jahrhunderte offenbart hatte, doch sogar hier fand er dieselbe Gleichgültigkeit vor. Mit Prunk und Stolz brachten die Priester im Tempel ihre verunreinigten Opfer dar. Mit lauter Stimme wandten sich die Pharisäer an das Volk oder sprachen an den Straßenecken prahlerische Gebete. In keinem der Königspaläste, bei keiner philosophischen Zusammenkunft, an keiner Rabbinerschule achtete man auf diese wunderbare Tatsache, die den Himmel mit so viel Freude erfüllte, dass sich der Erlöser der Menschheit anschickte, auf der Erde zu erscheinen.VSL 287.2

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