Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Vom Schatten zum Licht - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Aufkommender Widerstand

    William Miller hatte durch Nachdenken und Studium große geistige Fähigkeiten erlangt. Diesen Fähigkeiten fügte er die Weisheit des Himmels hinzu, indem er sich mit der Quelle der Weisheit verband. Er war ein Mann großer Verdienste, der allen Menschen, die charakterliche Integrität und moralische Vorzüglichkeit schätzten, Respekt und Achtung abverlangte. Wahre Herzensgüte vereinigte er mit christlicher Demut und Selbstbeherrschung, war zu allen aufmerksam und liebenswürdig, bereit, andere Meinungen anzuhören und Argumente abzuwägen. Sachlich und leidenschaftslos prüfte er alle Theorien und Lehren am Wort Gottes, und sein gesundes Denken und seine gründliche Kenntnis der Schrift befähigten ihn, Irrtümer zu widerlegen und Falschheit bloßzustellen.VSL 306.2

    Dennoch konnte er sein Werk nicht ohne harten Widerstand weiterführen. Es erging ihm wie den Reformatoren vor ihm: Volkstümliche religiöse Lehrer nahmen die Wahrheiten nicht an, die Miller lehrte. Da diese ihre Auffassungen nicht durch die Schrift belegen konnten, mussten sie Zuflucht zu menschlichen Aussagen und Lehren sowie zu den Traditionen der Väter nehmen. Doch bei den Predigern der Adventwahrheit galt nur das Zeugnis der Schrift. »Die Bibel und die Bibel allein!”, lautete ihre Losung. Weil ihren Gegnern die biblischen Argumente fehlten, griffen sie zu Hohn und Spott. Zeit, Geld und Talente wurden zur Verunglimpfung derer verwendet, deren einziges Vergehen es war, freudig die Wiederkunft ihres Herrn zu erwarten, ein heiliges Leben zu führen und andere zu ermahnen, sich auf das Erscheinen Christi vorzubereiten.VSL 306.3

    Viele heftige Anstrengungen wurden unternommen, um die Gedanken der Gläubigen von der Wiederkunft Jesu abzulenken. Das Studium der Prophezeiungen, die sich auf die Wiederkunft Christi und auf das Ende der Welt bezogen, wurde als Sünde hingestellt und als etwas, wofür sich Menschen schämen müssten. So untergrub die allgemeine Verkündigung das Vertrauen in das Wort Gottes und ihre Unterweisung nahm den Menschen den Glauben. Für viele bedeutete dies ein Freipass, um all das auszuleben, wonach ihre gottlose Natur verlangte. Die Urheber dieses Übels lasteten dann aber alles den Adventgläubigen an.VSL 307.1

    Während Miller verständige und aufmerksame Zuhörer scharenweise anzog, wurde er in der religiösen Presse selten erwähnt, und wenn, dann geschah es nur, um ihn ins Lächerliche zu ziehen oder ihn anzuschuldigen. Leichtsinnige und gottlose Menschen fühlten sich durch die Aussagen der religiösen Lehrer in ihrem Lebenswandel bestätigt und überhäuften Miller und sein Werk mit Vorwürfen, Witzeleien, Hohn und Spott. Der ergraute Mann, der sein behagliches Heim verlassen hatte, auf eigene Kosten von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf reiste und unermüdlich im Einsatz war, um die Welt vor dem nahenden Weltgericht zu warnen, wurde als Fanatiker, Lügner und vorwitziger Bursche verlacht und verspottet.VSL 307.2

    Die weltliche Presse jedoch war entrüstet und erhob Einspruch gegen die Verhöhnungen, Schmähungen und Verleumdungen, denen Miller ausgesetzt war. »Eine Sache von so weit reichender Bedeutung und furchtbaren Folgen« leichtfertig und mit unzüchtigen Reden zu behandeln, so erklärten weltlich gesinnte Männer, »hieße nicht nur, sich über die Gefühle ihrer Vertreter und Verteidiger zu belustigen«, sondern auch »den Tag des Gerichts ins Lächerliche zu ziehen, Gott selbst zu verhöhnen und die Schrecken jenes Gerichts geringschätzig zu betrachten.” (BMM, 183)VSL 307.3

    Der Anstifter allen Übels versuchte nicht nur, der Adventbotschaft entgegenzuwirken, sondern den Überbringer selbst zu vernichten. Miller stellte zwischen der Schriftwahrheit und den Herzen der Zuhörer einen praktischen Bezug her, tadelte ihre Sünden, störte ihre Selbstzufriedenheit, und seine eindeutigen und klaren Worte erregten ihre Feindschaft. Der Widerstand, mit dem Kirchenmitglieder seine Botschaft bekämpften, ermutigte die niedrigeren Volksschichten, noch weiterzugehen. Im Geheimen planten einige seiner Feinde, ihn beim Verlassen einer Versammlung zu ermorden. Doch unter der Menge befanden sich heilige Engel. Einer von ihnen erschien in der Gestalt eines Mannes, nahm den Diener des Herrn beim Arm und geleitete ihn durch den zornigen Pöbel hindurch in Sicherheit. Sein Werk war noch nicht beendet, deshalb mussten die Absichten Satans durchkreuzt werden.VSL 307.4

    Ungeachtet all diesen Widerstands wuchs das Interesse an der Adventbewegung immer mehr. Die Zuhörerschaft wuchs von Dutzenden über Hunderte zu Tausenden. In den verschiedenen Gemeinschaften nahm sie so sehr zu, dass sich der Widerstand sogar gegen diese Bekehrten richtete und Kirchengemeinden zu disziplinarischen Maßnahmen gegen Gemeindeglieder griffen, die Millers Ansichten teilten. All dies veranlasste ihn zu einer schriftlichen Erwiderung an die Adresse von Christen aller Gemeinschaften, in der er dazu aufforderte, ihm seine Irrtümer anhand der Schrift zu zeigen, falls seine Lehren falsch seien.VSL 308.1

    »Was haben wir geglaubt”, sagte er, »das zu glauben uns nicht durch das Wort Gottes geboten ist, das, wie ihr selbst zugebt, die Regel, und zwar die einzige unseres Glaubens und Wandels ist? Was haben wir getan, was solche giftigen Anschuldigungen von der Kanzel und in der Presse gegen uns herausfordert und euch eine gerechte Ursache geben konnte, uns [Adventgläubige] aus euren Kirchen und eurer Gemeinschaft auszuschließen? ... Haben wir Unrecht, so zeigt uns, worin dies besteht, zeigt uns aus dem Worte Gottes, dass wir im Irrtum sind. Verspottet wurden wir genug, das kann uns nie davon überzeugen, dass wir Unrecht haben. Das Wort Gottes allein kann unsere Ansichten ändern. Unsere Schlussfolgerungen wurden bedacht und unter Gebet gezogen, weil wir die Beweise in der Heiligen Schrift fanden.” (BMM, 250-252)VSL 308.2

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents