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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Standhaft Und Bereit

    Die Demütigsten und Hingebungsvollsten in den Kirchen waren meist die Ersten, welche die Botschaft annahmen. Wer die Bibel selbst studierte, dem wurde der schriftwidrige Charakter der volkstümlichen Ansichten über die Prophezeiungen deutlich. Wo immer die Menschen nicht von der Geistlichkeit kontrolliert wurden, wo immer sie das Wort selbstständig erforschten, musste die Adventbotschaft nur mit der Schrift verglichen werden, um ihre göttliche Autorität zu bestätigen.VSL 338.1

    Viele wurden von ihren ungläubigen Brüdern verfolgt. Manche willigten ein, ihre Hoffnung zu verschweigen, nur um ihre Stellung in der Gemeinde behalten zu können. Andere fühlten aber, dass ihnen ihre Treue zu Gott verbot, die Wahrheiten zu verbergen, die der Herr ihnen anvertraut hatte. Nicht wenige wurden aus der Kirche ausgeschlossen, weil sie nichts anderes getan hatten, als ihren Glauben an die Wiederkunft Christi auszudrücken. Die folgenden Worte des Propheten waren Balsam für diejenigen, die eine solche Prüfung zu bestehen hatten: »Es sprechen eure Brüder, die euch hassen und verstoßen um meines Namens willen: Lasst doch den Herrn sich verherrlichen, dass wir eure Freude mit ansehen; doch sie sollen zuschanden werden.” (Jesaja 66,5)VSL 338.2

    Mit größter Anteilnahme verfolgten Engel die Ergebnisse der Warnung. Wenn die Kirchen die Botschaft insgesamt verwarfen, wandten sich die Engel betrübt ab. Aber es gab viele, die wegen der Adventbotschaft noch nicht geprüft worden waren. Viele waren durch Ehemänner, Frauen, Eltern oder Kinder irregeleitet worden, zu glauben, dass es eine Sünde sei, den Ketzereien der Adventgläubigen auch nur zuzuhören. Engel wurden gebeten, treu über diese Menschen zu wachen, denn es sollte noch ein weiteres Licht vom Thron Gottes auf sie scheinen.VSL 338.3

    Mit unaussprechlichem Verlangen warteten alle, welche die Botschaft angenommen hatten, auf die Ankunft des Herrn. Die Zeit war nahe. Sie erwarteten diese Stunde in stillem Ernst und ruhten in freudiger Gemeinschaft mit Gott, in einem aufrichtigen Frieden, der ihnen in der ewigen Herrlichkeit zuteil werden sollte. Keiner, der diese Hoffnung und dieses Vertrauen miterlebte, kann jene kostbaren Stunden des Wartens vergessen. Schon einige Wochen vor der erwarteten Zeit wurden die meisten weltlichen Aktivitäten beendet. Die aufrichtig Gläubigen prüften jeden Gedanken und jede Gefühlsregung sorgfältig, als lägen sie auf ihrem Totenbett und müssten in wenigen Stunden die Augen schließen. Es wurden keine Kleider für die Himmelfahrt57Siehe Glossar »Himmelfahrtskleider«, S. 660. angefertigt, aber jedermann wollte die innere Klarheit haben, bereit zu sein, dem Erlöser zu begegnen. Ihr weißes Kleid war die Reinheit ihres Herzens - ein Charakter, der durch das versöhnende Blut Christi gereinigt wurde. Gäbe es im Volk Gottes doch heute noch den gleichen Geist, der die Herzen durchforscht, den gleichen entschlossenen Glauben! Wenn sie sich weiterhin vor dem Herrn so gedemütigt und ihre Bitten zum Gnadenthron geschickt hätten, wären sie jetzt im Besitz weit köstlicherer Erfahrungen. Es wird zu wenig gebetet, es gibt zu wenig wirkliche Sündenerkenntnis, und der Mangel an lebendigem Glauben hält manchen von der Gnade fern, die unser Erlöser doch so reichlich bereithält.VSL 338.4

    Gott wollte sein Volk prüfen. Seine Hand verdeckte einen Fehler bei der Auslegung der prophetischen Zeitketten. Die Adventgläubigen bemerkten diesen Irrtum nicht, er wurde auch nicht von den gelehrtesten ihrer Gegner aufgedeckt. Diese sagten: »Eure Berechnung der prophetischen Zeitabschnitte ist richtig. Irgendein großes Ereignis wird stattfinden, doch nicht das, was Mr. Miller vorhersagt, es ist die Bekehrung der Welt und nicht die Wiederkunft Christi.« 58Siehe Glossar »Prophetische Zeitrechnung«, S. 676.VSL 339.1

    Der erwartete Zeitpunkt verstrich, und Christus erschien nicht zur Befreiung seines Volkes. Alle, die aufrichtig in Glauben und Liebe auf den Herrn gewartet hatten, waren jetzt bitter enttäuscht. Gott aber hatte sein Ziel erreicht, er prüfte die Herzen derer, die vorgaben, auf Christi Wiederkunft gewartet zu haben. Unter ihnen waren viele, die von keinem höheren Beweggrund als von Angst getrieben wurden. Ihr Glaubensbekenntnis hatte weder ihre Herzen noch ihren Lebenswandel beeinflusst. Als das erwartete Ereignis ausblieb, erklärten diese Leute: »Wir sind nicht enttäuscht. Wir haben nie geglaubt, dass Christus wiederkommen würde.« Sie gehörten zu den Ersten, die über den Schmerz der wahrhaft Gläubigen spotteten.VSL 339.2

    Doch Jesus und die himmlischen Heerscharen schauten mit Liebe und Anteilnahme auf die geprüften und treuen, aber enttäuschten Gläubigen herab. Hätte man den Vorhang beiseite schieben können, der die sichtbare Welt von der unsichtbaren trennt, so hätte man Engel sehen können, wie sie sich den standhaften Gläubigen näherten, um sie vor den Pfeilen Satans zu schützen.VSL 339.3

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