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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Wycliffs Studienzeit

    Außer bei den Waldensern war das Wort Gottes jahrhundertelang lediglich in Sprachen vorhanden, die nur von Gelehrten verstanden wurden. Doch nun war die Zeit gekommen, dass die Bibel übersetzt und den Menschen in den verschiedenen Ländern in ihrer Muttersprache in die Hand gegeben werden sollte. Für die Welt war die Zeit der finsteren Mitternacht vorbei. Die Stunden der Dunkelheit gingen zu Ende, und in vielen Ländern erschienen die Zeichen des kommenden Morgens.VSL 75.2

    Im 14. Jahrhundert ging in England der »Morgenstern der Reformation” auf. John Wycliff war der Vorbote der Reformation, nicht nur für England allein, sondern für die ganze Christenheit. Der große Protest gegen Rom, den er einleiten durfte, sollte nie mehr zum Schweigen gebracht werden. Dieser Einspruch eröffnete den Kampf, der einzelne Menschen, Kirchen und ganze Völker in die Freiheit führen sollte.VSL 75.3

    Wycliff erhielt eine freiheitliche Ausbildung. Für ihn war die Furcht des Herrn der Anfang aller Weisheit. An der Universität wurde er bekannt für seinen tiefen Glauben, seine außergewöhnlichen Talente und seine solide Gelehrsamkeit. In seinem Wissensdrang wollte er jeden Fachbereich kennen lernen. Er erhielt eine Ausbildung in scholastischer Philosophie, in Kirchenrecht und im Zivilrecht, besonders in dem seines eigenen Landes. In seinem späteren Wirken wurde der Wert seiner früheren Studien offenkundig. Seine gründliche Kenntnis der spekulativen Philosophie seiner Zeit befähigte ihn, deren Irrtümer aufzudecken, und durch seine Studien des Zivil und Kirchenrechts war er in der Lage, sich an der großen Auseinandersetzung um bürgerliche und religiöse Freiheit zu beteiligen. Er konnte mit den Waffen, die er aus dem Wort Gottes erhielt, genauso gut umgehen wie mit dem Wissen, das er sich bei seinen Studien angeeignet hatte, und er verstand die Taktik der Gelehrten. Seine geistige Überlegenheit und sein gründliches Wissen erwarben ihm den Respekt von Freund und Feind. Seine Anhänger vermerkten mit Genugtuung, dass ihr Hauptvertreter zu den führenden Köpfen der Nation gehörte, und seine Gegner wurden zurückgehalten, der Sache der Reform Verachtung entgegenzubringen, da sie ihrem Verfechter weder Unwissenheit noch Schwäche vorwerfen konnten.VSL 75.4

    Noch während seines Studiums an der Universität fing er an, die Heilige Schrift zu erforschen. In dieser Zeit, als die Bibel ausschließlich in den alten Sprachen existierte, konnten sich nur Gelehrte einen Weg zu den Quellen der Wahrheit bahnen, das gemeine Volk blieb davon ausgeschlossen. Damit war der Weg für Wycliffs späteres Werk als Reformator gebahnt. Gelehrte hatten das Wort Gottes studiert und die darin offenbarte große Wahrheit von der freien göttlichen Gnade gefunden. Durch ihren Unterricht verbreiteten sie die Erkenntnis der Wahrheit und führten andere dazu, sich dem lebendigen Wort Gottes zuzuwenden.VSL 76.1

    Als Wycliff sich mit der Heiligen Schrift beschäftigte, tat er dies mit der gleichen Gründlichkeit, die es ihm ermöglicht hatte, das Schulwissen zu meistern. Sein großes Verlangen nach tieferer Erkenntnis hatten bisher weder seine scholastischen Studien noch die Lehren der Kirche befriedigen können. Im Wort Gottes fand er endlich das, was er bisher vergeblich gesucht hatte. Hier erkannte er den offenbarten Erlösungsplan und sah, dass Christus der alleinige Fürsprecher des Menschen ist. Nun beschloss er, sich dem Dienst Christi zu widmen und die biblischen Wahrheiten zu verkünden, die er gefunden hatte.VSL 76.2

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