Loading...
Larger font
Smaller font
Copy
Print
Contents
Vom Schatten zum Licht - Contents
  • Results
  • Related
  • Featured
No results found for: "".
  • Weighted Relevancy
  • Content Sequence
  • Relevancy
  • Earliest First
  • Latest First
    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents

    Die Jährliche Reinigung Des Heiligtums

    Noch muss aber die wichtigste Frage geklärt werden: Was ist mit Weihe oder Reinigung des Heiligtums gemeint? Das Alte Testament berichtet, dass es einen solchen Dienst im irdischen Heiligtum gegeben hat. Muss aber im Himmel irgendetwas gereinigt werden? In Hebräer 9 wird die Reinigung des irdischen wie auch des himmlischen Heiligtums deutlich gelehrt: »Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. So also mussten die Abbilder der himmlischen Dinge [mit dem Blut von Tieren] gereinigt werden; die himmlischen Dinge selbst aber müssen bessere Opfer haben als jene« (Hebräer 9,22.23) - nämlich das kostbare Blut Christi.VSL 380.1

    Die Reinigung im sinnbildlichen wie im realen Dienst muss mit Blut vollzogen werden, in jenem mit dem Blut von Tieren, in diesem mit dem Blut Christi. Paulus nennt den Grund, warum diese Reinigung mit Blut vollzogen werden muss: Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung. Es geht um Vergebung oder Tilgung der Sünde. Aber wie konnte Sünde in das Heiligtum kommen, sowohl in das himmlische wie in das irdische? Das kann man am symbolischen Dienst erkennen. Die Priester, die ihr Amt auf Erden ausübten, dienten »dem Abbild und Schatten des Himmlischen” (Hebräer 8,5).VSL 380.2

    Der Dienst im irdischen Heiligtum wurde in zwei Abteilungen durchgeführt. Die Priester dienten täglich im Heiligen, während der Hohepriester einmal jährlich im Allerheiligsten ein besonderes Werk der Versöhnung vollbrachte: die Reinigung des Heiligtums. Tag für Tag brachte der bußfertige Sünder sein Opfer zum Tor der Stiftshütte. Er legte dort seine Hand auf den Kopf des Opfers und bekannte seine Sünden, die er sinnbildlich auf das unschuldige Opfer übertrug. Dann wurde das Tier geschlachtet. »Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung” (Hebräer 9,22), sagt der Apostel. »Des Leibes Leben ist im Blut.” (3. Mose 17,11) Gesetzesbruch hat den Tod des Übertreters zur Folge. Das Blut stellte das verwirkte Leben des Sünders dar, dessen Schuld auf das Opfertier übertragen wurde. Der Priester trug das Blut nun in das Heilige und sprengte es vor den Vorhang, hinter dem sich die Bundeslade mit dem Gesetz befand, das der Sünder übertreten hatte. Bei dieser Zeremonie wurde die Sünde durch das Blut sinnbildlich auf das Heiligtum übertragen. Es gab Fälle, bei denen das Blut nicht in das Heilige hineingetragen wurde, doch wurde das Fleisch von dem Priester gegessen, wie Mose den Söhnen Aarons gebot: »Der Herr hat es euch gegeben, dass ihr die Schuld der Gemeinde wegnehmen und sie vor ihm entsühnen sollt.« (3. Mose 10,17) Beide Handlungen symbolisierten die Übertragung der Sünde vom bußfertigen Sünder auf das Heiligtum.VSL 380.3

    Dies geschah Tag für Tag, das ganze Jahr hindurch. Die Sünden Israels wurden so auf das Heiligtum übertragen, und für deren Tilgung war eine besondere Zeremonie nötig. Nach dem Willen Gottes sollte für jede der beiden Abteilungen Versöhnung stattfinden. »und soll so das Heiligtum entsühnen wegen der Verunreinigungen der Israeliten und wegen ihrer Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben. So soll er tun der Stiftshütte, die bei ihnen ist inmitten ihrer Unreinheit« (3. Mose 16,16). Außerdem musste die Versöhnung für den Altar vollzogen werden, um ihn zu »reinigen und [zu] heiligen von den Verunreinigungen der Israeliten« (3. Mose 16,19).VSL 381.1

    Einmal im Jahr, am Großen Versöhnungstag, betrat der Hohepriester das Allerheiligste zur Reinigung des Heiligtums. Dieser Dienst beendete den jährlichen Heiligtumsdienst. Am Großen Versöhnungstag wurden zwei Ziegenböcke zum Tor der Stiftshütte gebracht und das Los über sie geworfen, »ein Los dem Herrn und das andere dem Asasel« (3. Mose 16,8). Der Bock, auf den das Los für den Herrn fiel, wurde als Sündopfer für das Volk geschlachtet. Der Hohepriester musste dessen Blut auf den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl hinter dem Vorhang sprengen, ebenso auf den Räucheraltar vor dem Vorhang.VSL 381.2

    »Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen [des lebenden Bockes] Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen, mit denen sie sich versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht, in die Wüste bringen lassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage.« (3. Mose 16,21.22) Der Sündenbock kam nicht mehr ins Lager der Israeliten zurück, und der Mann, der ihn weggeführt hatte, musste sich und seine Kleider mit Wasser waschen, ehe er ins Lager zurückkehren durfte.VSL 381.3

    Die ganze Zeremonie diente dazu, den Israeliten die Heiligkeit Gottes und seine Abscheu vor der Sünde zu zeigen. Ferner mussten sie wissen, dass sie nicht mit Sünde in Berührung kommen konnten, ohne sich zu beschmutzen. Jedermann sollte während dieses Versöhnungswerks sein Gewissen erforschen. Jede Arbeit musste ruhen, und das ganze Volk musste den Tag in Demut, im Gebet, mit Fasten und in gründlicher Herzensprüfung verbringen.VSL 381.4

    Larger font
    Smaller font
    Copy
    Print
    Contents