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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Unterwegs Mit Dem Wort

    Die Waldenser wussten: »Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang.” (Psalm 111,10) Doch sie waren nicht blind für die Bedeutung des Kontakts zur Welt, der Notwendigkeit von Menschenkenntnis und eines aktiven Lebens, um den Horizont zu erweitern und den Verstand zu schärfen. Aus ihren Schulen in den Bergen wurden einige Jugendliche an Lehrinstitute in Frankreich und Italien gesandt, wo größere Möglichkeiten zum Studium, zum Nachdenken und für Beobachtungen bestanden als in den heimatlichen Alpen. Diese Jugendlichen waren hierbei Versuchungen ausgesetzt, wurden mit Lastern konfrontiert und begegneten verschlagenen Mittelsmännern Satans, die sie mit raffiniertesten Irrlehren und gefährlichem Schwindel bedrängten. Doch ihre Erziehung hatte sie von Kindheit an gegen solche Gefahren gewappnet.VSL 66.3

    An den Schulen, die sie besuchten, durften sie niemanden ins Vertrauen ziehen. Ihre Kleider waren so gefertigt, dass sie darin ihren größten Schatz verbergen konnten, die kostbaren Handschriften der Bibel. Diese Produkte harter, monate und jahrelanger Arbeit trugen sie bei sich, um Teile davon, möglichst ohne Argwohn zu erregen, denen weiterzugeben, deren Herzen offen schienen, um die Wahrheit anzunehmen. Von klein auf waren diese waldensischen Jugendlichen für dieses Ziel erzogen worden. Sie verstanden ihre Aufgabe und führten sie gewissenhaft aus. In diesen Schulen wurden manche bekehrt, und oft durchdrangen ihre Prinzipien die gesamte Institution, und die päpstlichen Schulleiter konnten selbst durch beharrliche Befragung nicht die so genannte verderbliche Ketzerei bis zur Quelle hin zurückverfolgen.VSL 67.1

    Der Geist Christi ist ein missionarischer Geist. Das erste Anliegen eines erneuerten Herzens ist, auch andere zum Erlöser zu bringen. Von einem solchen Geist waren die Waldenser erfüllt. Sie fühlten, dass Gott mehr von ihnen verlangte, als nur die Wahrheit in den Reihen ihrer Gemeinden in Reinheit zu bewahren, sondern dass sie die großartige Pflicht hatten, das Licht an diejenigen weiterzugeben, die in der Finsternis waren. Die Gewalt des Wortes Gottes sollte die Knechtschaft, die Rom ihnen auferlegte, durchbrechen. Die Prediger der Waldenser waren ausgebildete Missionare, wobei jeder, der in das Predigtamt eintreten wollte, zuerst Erfahrungen als Evangelist sammeln musste. Jeder hatte drei Jahre in einem Missionsfeld zu dienen, bevor er eine Aufgabe in einer Heimatgemeinde übernehmen konnte. Dieser Missionsdienst verlangte von Anfang an Selbstverleugnung und Opferbereitschaft und war die beste Vorbereitung auf das Leben eines Predigers in jener Prüfungszeit. Die jungen Menschen, die zu dem heiligen Amt eingesegnet wurden, hatten keine Aussicht auf irdischen Reichtum und Ehre, eher auf ein Leben voller Mühen und Gefahren und möglicherweise den Märtyrertod. Die Missionare wurden zu zweit ausgesandt, wie Jesus dies mit seinen Jüngern getan hatte. Jedem jüngeren Mann wurde für gewöhnlich ein älterer und erfahrener mitgegeben, wobei der Jüngere unter der Führung seines Begleiters stand, der auch die Verantwortung für die Ausbildung übernahm und dessen Anweisungen befolgt werden mussten. Diese beiden Mitarbeiter blieben nicht ständig zusammen, trafen sich aber öfter zum Gebet und zur Beratung und stärkten sich so gegenseitig im Glauben.VSL 67.2

    Hätten die Waldenser die Absicht ihrer Mission verraten, wäre dies für sie verhängnisvoll gewesen, daher verbargen sie sorgfältig ihre eigentliche Aufgabe. Jeder Prediger hatte ein Gewerbe oder einen Beruf. Unter diesem Deckmantel einer weltlichen Tätigkeit ging er seiner Arbeit als Missionar nach. Meistens wählten sie den Beruf eines Händlers oder Hausierers. »Sie boten Seide, Schmucksachen und andere Gegenstände an, die zu jener Zeit nur von weit entfernten Märkten zu beziehen waren, und wurden dort als Händler willkommen geheißen, wo sie als Missionare zurückgewiesen worden wären.« (WHP, I, 4). In der ganzen Zeit schauten sie zu Gott auf und baten um Weisheit, damit sie einen Schatz anbieten konnten, der kostbarer war als Gold oder Edelsteine. Heimlich trugen sie Handschriften der Bibel oder Teile davon bei sich, und wann immer sich eine Gelegenheit bot, lenkten sie die Aufmerksamkeit ihrer Kunden auf diese Schriften. Oft wurde so das Interesse geweckt, das Wort Gottes zu lesen, und einzelne Schriftstücke wurden gerne den Leuten überlassen, die Verlangen danach zeigten.VSL 68.1

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