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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Anpassung - Die Ursache Des Abfalls

    Was war der Anfang des großen Abfalls? Wie kam es dazu, dass die Kirche von der Einfachheit des Evangeliums abwich? Sie passte sich den Bräuchen des Heidentums an, um den Heiden die Annahme des Christentums zu erleichtern. Der Apostel Paulus erklärte schon in seinen Tagen: »Es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit.« (2. Thessalonicher 2,7) Solange die Apostel lebten, blieb die Gemeinde verhältnismäßig rein. Doch »gegen Ende des 2. Jahrhunderts veränderten sich die meisten Gemeinden. Als die alten Jünger gestorben waren, schwand unter ihren Kindern und den Neubekehrten die frühere Einfachheit ... und nahm kaum merkbar neue Formen an« (RER, VI, § 17, 51). Um Leute leichter zum Christentum zu bekehren, wurden die hohen Ansprüche gesenkt, und man erzeugte dadurch »eine heidnische Flut, die in die Kirche hineinströmte, die ihre Gewohnheiten, Bräuche und Götzen mitbrachte« (GL, 278). Da die christliche Religion die Gunst und Unterstützung weltlicher Herrscher anstrebte, wurde sie vordergründig durch Scharen von Menschen akzeptiert. Doch weil viele nur dem Schein nach Christen wurden, »blieben sie im Wesentlichen Heiden und beteten insgeheim ihre Götzen weiterhin an« (GL, 278).VSL 348.2

    Hat sich dieser Vorgang nicht fast in jeder Kirche, die sich protestantisch nennt, wiederholt? Nach dem Ableben der Gemeindegründer, die noch den wahren Geist der Erneuerung hatten, übernahmen ihre Nachfolger die Führung und entwarfen ein neues Erscheinungsbild. Während sie einerseits blind an den Glaubensbekenntnissen ihrer Väter festhielten und sich jeder neuen Wahrheit verweigerten, die diese noch nicht erkannt hatten, wichen diese Kinder der Reformatoren andererseits weitgehend von der Demut, Selbstverleugnung und dem Verzicht auf das Weltliche ab. So verschwand die ursprüngliche Einfachheit. Eine Welle der Weltlichkeit mit ihren Gewohnheiten, Bräuchen und Götzen überschwemmte die Kirche.VSL 348.3

    Ach, wie sehr wird diese »Freundschaft mit der Welt”, die aber »Feindschaft mit Gott ist” (Jakobus 4,4) unter den bekennenden Nachfolgern Christi gepflegt! Wie weit haben sich die großen Kirchen überall im Christentum vom biblischen Stand der Demut, Selbstverleugnung, Einfachheit und Gottesfurcht entfernt! John Wesley sagte einmal, als er von dem richtigen Gebrauch des Geldes sprach: »Verschwendet keinen Teil einer so köstlichen Gabe für die bloße Befriedigung der Augenlust durch überflüssige oder kostspielige Kleidung oder unnötigen Putz. Verschwendet keinen Teil für die kunstvolle Ausschmückung eurer Häuser, für überflüssige oder teure Einrichtungen, für kostbare Bilder, Gemälde, Vergoldungen. ... Gebt nichts aus, um ein hoffärtiges Leben zu führen, um die Bewunderung oder das Lob der Menschen zu gewinnen. ... ›Solange es dir wohl geht, wird man Gutes von dir reden.‹ Solange du dich ›kleidest mit Purpur und köstlicher Leinwand‹ und ›alle Tage herrlich und in Freuden lebst‹, werden viele ohne Zweifel deinen erlesenen Geschmack, deine Freigebigkeit und Gastfreundschaft loben. Erkaufe aber ihren Beifall nicht so teuer; begnüge dich lieber mit der Ehre, die von Gott kommt.« (WW, Sermon 50) In vielen Kirchen werden jedoch heutzutage solche Lehren verachtet.VSL 349.1

    Einer Kirche anzugehören war in der Welt populär geworden. Regierende, Politiker, Juristen, Ärzte, Kaufleute wurden zu Kirchenmitgliedern, um sich dadurch Achtung und Vertrauen in der Gesellschaft zu erwerben und um ihre eigenen weltlichen Interessen zu fördern. So versuchten sie, ihre unredlichen Geschäfte unter einem christlichen Mantel zu verbergen. Die verschiedenen religiösen Gemeinschaften, gestärkt durch den Reichtum und den Einfluss dieser getauften Weltmenschen, gewannen dadurch eine noch größere Popularität und Gunst. Prächtige Kirchen wurden an belebten Straßen gebaut und auf die verschwenderischste Weise ausgeschmückt. Kirchgänger trugen kostbare und nach neuester Mode gefertigte Kleidung. Ein begabter Prediger, der Menschen fesseln und unterhalten konnte, wurde gut bezahlt. Seine Predigten durften weit verbreitete Sünden nicht ansprechen; sie sollten »zeitgemäß« und dem modernen Ohr angepasst sein. Moderne Sünder wurden in Kirchenregister eingetragen und »Modesünden” mit dem Deckmantel der Frömmigkeit zugedeckt.VSL 349.2

    Eine führende amerikanische Zeitung, die sich mit der Haltung der bekennenden Christen im 19. Jahrhundert beschäftigt, schrieb: »Allmählich hat sich die Kirche dem Zeitgeist ergeben und ihre gottesdienstlichen Formen den modernen Bedürfnissen angepasst. ... Tatsächlich benutzt die Kirche heute alles, was hilft, die Religion anziehend zu machen.” Ein Schreiber im New Yorker »Independent« sagt über den Methodismus: »Die Trennungslinie zwischen den Gottesfürchtigen und den Gottlosen verblasst zu einem Halbschatten, und auf beiden Seiten sind eifrige Menschen bemüht, alle Unterschiede zwischen ihrer Handlungsweise und ihren Vergnügungen zu verwischen. ... Die Volkstümlichkeit der Religion trägt ungeheuer viel dazu bei, die Zahl derer zu vermehren, die sich ihre Segnungen verschaffen möchten, ohne redlich ihren Pflichten nachzukommen.«VSL 350.1

    Howard Crosby sagt: »Es ist eine sehr ernste Sache, dass Christi Kirche so wenig den Absichten ihres Herrn nachkommt. Wie die Juden vor alters durch ein freundschaftliches Verhältnis zu Götzendienern ihre Herzen von Gott abwandten . so verlässt die heutige Kirche Christi durch ihre falsche Partnerschaft mit der ungläubigen Welt die göttlichen Richtlinien ihres wahren Lebens und gibt sich den verderblichen, wenngleich oft scheinbar folgerichtigen Gewohnheiten einer unchristlichen Gesellschaft hin, benutzt Argumente und kommt zu Schlussfolgerungen, die den Offenbarungen Gottes fremd und dem Wachstum in der Gnade entgegenstehen.” (CHC, 141/142)VSL 350.2

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