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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Der Falsche Ruhetag

    Mit den Bewegungen, die sich in den Vereinigten Staaten75Siehe Glossar »Katholizismus in den USA«, S. 665. dafür einsetzen, dass die Einrichtungen und Gebräuche der Kirchen vom Staat unterstützt werden, folgen die Protestanten den Spuren des Papsttums. Ja noch mehr: Sie öffnen dem Papsttum die Tore, sodass es im protestantischen Amerika wieder jene Vorherrschaft erlangt, die es in der Alten Welt verloren hat. Was dieser Bewegung noch größere Bedeutung verleiht, ist die Tatsache, dass das ihr zugrunde liegende Ziel die Durchsetzung der Sonntagsfeier ist. Diese Gepflogenheit hat ihren Ursprung in Rom und es betrachtet sie als Zeichen seiner Autorität. Das ist der Geist des Papsttums, ein Geist, der die Fügsamkeit gegenüber weltlichen Gewohnheiten und die Verehrung menschlicher Überlieferungen über die Gebote Gottes stellt. Dieser Geist beginnt die protestantischen Kirchen zu durchdringen und führt sie dazu, den Sonntag genauso zu erheben, wie es das Papsttum vor ihnen tat.VSL 524.1

    Wenn man die Kräfte verstehen will, die sich in der kommenden Auseinandersetzung zeigen werden, muss man nur auf die Wege und Mittel achten, die Rom für dasselbe Ziel in der Vergangenheit benutzt hat. Will man wissen, wie Katholiken und Protestanten vereint mit jenen umgehen werden, die ihre Glaubenssätze ablehnen, erinnere man sich, mit welchem Geist Rom gegen den Sabbat und dessen Verteidiger vorging.VSL 524.2

    Kaiserliche Erlasse, allgemeine Konzilien und Kirchenverordnungen, die von weltlichen Mächten unterstützt wurden, bildeten die Stufen, auf denen dieser heidnische Festtag zu seiner Ehrenstellung in der christlichen Welt gelangte. Die erste Maßnahme zur Durchsetzung der Sonntagsfeier war der Erlass Kaiser Konstantins im Jahre 321 n. Chr. 76Siehe Glossar »Sonntagsgesetz Konstantins«, S. 678.Dieser Erlass forderte die Stadtbevölkerung auf, am »ehrwürdigen Tag der Sonne” zu ruhen, erlaubte aber den Landwirten ihre bäuerlichen Arbeiten. Obwohl dieser Erlass eigentlich eine heidnische Verordnung war, wurde er von Konstantin nach seinem formellen Übertritt zum Christentum durchgesetzt.VSL 524.3

    Da sich die kaiserliche Anordnung nicht als ausreichend erwies, ein göttliches Gebot zu ersetzen, stellte Bischof Eusebius, ein besonderer Freund und Schmeichler Konstantins, die Behauptung auf, dass Christus den Sabbat auf den Sonntag verlegt habe. Es wurde für diese Behauptung keine einzige Belegstelle aus der Heiligen Schrift angeführt. Eusebius selbst anerkannte unbeabsichtigt, dass seine These falsch ist, und wies mit folgenden Worten auf den wirklichen Urheber der Veränderung hin: »Alles, was man am Sabbat zu tun verpflichtet war, haben wir auf den Tag des Herrn übertragen.” (CSL, 538; CGS, 366) Wie unbegründet dieses Argument auch war, es ermutigte die Menschen, den Sabbat des Herrn mit Füßen zu treten. Alle, die die Ehre der Welt suchten, nahmen diese volkstümliche Feier an.VSL 524.4

    Als das Papsttum fest gegründet war, wurde der Sonntag weiter erhöht. Eine Zeit lang arbeitete man noch sonntags in der Landwirtschaft, wenn man keinen Gottesdienst besuchte. Der siebte Tag wurde weiterhin als Sabbat betrachtet. Allmählich kam es jedoch zu einer Veränderung. Trägern kirchlicher Ämter war es untersagt, an Sonntagen zivilrechtliche Urteile zu fällen. Bald darauf erging ein Verbot für jedermann, gleich welchen Standes, sonntags allgemeiner Arbeit nachzugehen, und zwar bei Geldstrafe für Freie und Rutenschlägen für Unfreie. Später wurde angeordnet, Reiche mit dem Verlust der Hälfte ihres Vermögens zu bestrafen oder, wenn sie weiterhin widerspenstig waren, zu Sklaven zu machen. Niedrigeren Klassen drohte eine lebenslängliche Verbannung.VSL 525.1

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