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Vom Schatten zum Licht - Contents
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    Schlusselereignisse Im Leben John Wesleys

    John und Charles Wesley wurden nach ihrer Einsegnung zum Predigtamt mit einem Missionsauftrag nach Amerika geschickt. An Bord des Schiffes befand sich eine Gruppe von mährischen Brüdern. Während der Überfahrt kamen heftige Stürme auf, und John Wesley sah schon den Tod vor Augen, ohne die Gewissheit des Friedens mit Gott zu haben. Die mährischen Brüder hingegen strahlten eine Ruhe und ein Gottvertrauen aus, das Wesley fremd war.VSL 233.2

    Er sagte: »Ich hatte lange vorher den großen Ernst ihres Benehmens beobachtet. Ihre Demut war ständig daran erkennbar, dass sie für die andern Reisenden niedrige Dienstleistungen verrichteten, die keiner der Engländer durchführen würde, wofür sie keine Bezahlung verlangten, sondern sie ausschlugen und sagten, es sei gut für ihre stolzen Herzen, und ihr geliebter Heiland habe noch mehr für sie getan. Jeder Tag hatte ihnen Gelegenheit geboten, eine Sanftmut zu zeigen, die keine Beleidigung beseitigen konnte. Wurden sie gestoßen, geschlagen oder niedergeworfen, so erhoben sie sich wieder und gingen weg, aber keine Klage wurde in ihrem Munde gefunden. Jetzt sollten sie geprüft werden, ob sie von dem Geist der Furcht ebenso frei waren wie von dem des Stolzes, des Zornes und der Rachsucht. Während sie gerade einen Psalm sangen, mit dem ihr Gottesdienst begann, brach eine Sturzwelle herein, zerriss das Hauptsegel, bedeckte das Schiff und ergoss sich zwischen die Decks, sodass es schien, als ob die große Tiefe uns bereits verschlungen hätte. Unter den Engländern erhob sich ein furchtbares Angstgeschrei. Die Brüder aber sangen ruhig weiter. Ich fragte nachher einen von ihnen: ›Waren Sie nicht erschrocken?‹ Er antwortete: ›Gott sei Dank nicht.‹ ›Aber‹, fragte ich, ›waren Ihre Frauen und Ihre Kinder nicht ängstlich?‹ Er erwiderte mild: ›Nein, unsere Frauen und Kinder fürchten sich nicht zu sterben.‹” (WLCW, 10)VSL 233.3

    Nach der Ankunft in Savannah blieb Wesley kurze Zeit bei den mährischen Brüdern und war tief beeindruckt von ihrer christlichen Haltung. Über einen ihrer Gottesdienste, die in so auffallendem Gegensatz zu dem leblosen Formalismus der anglikanischen Kirche standen, schrieb er: »Die große Einfachheit als auch die Feierlichkeit des Ganzen ließen mich die dazwischenliegenden 1.700 Jahre beinahe vergessen und versetzten mich in eine Versammlung, wo Form und Staat nicht galten, sondern wo Paulus der Zeltmacher oder Petrus der Fischer unter Bekundung des Geistes und der Kraft den Vorsitz hatten.” (WLCW, 11 f.)VSL 234.1

    Auf seiner Rückreise nach England verhalf ihm ein mährischer Prediger zu einem klareren Verständnis des biblischen Glaubens. Wesley wurde überzeugt, dass er jede Abhängigkeit von seinen eigenen Werken für seine Errettung aufgeben und sich gänzlich auf »Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt” (Johannes 1,29), verlassen musste. Bei einer Tagung der Mährischen Gesellschaft in London wurde eine Schrift Luthers vorgelesen, die von den Veränderungen sprach, die der Geist Gottes im Herzen eines Gläubigen bewirkt (es handelte sich hierbei um Luthers Vorrede zum Römerbrief). Als Wesley dies hörte, wurde auch in seiner Seele der Glaube entzündet. »Ich fühlte, dass sich mein Herz seltsam erwärmte”, sagte er. »Ich fühlte, dass ich mein ganzes Vertrauen für mein Seelenheil auf Christus, ja auf Christus allein, setzte, und ich erhielt die Zusicherung, dass er meine, ja meine Sünden weggenommen und mich von dem Gesetz der Sünde und des Todes erlöst hatte.« (WLCW, 52)VSL 234.2

    In jahrelangem schwerem und verzweifeltem Kampf, strenger Selbstverleugnung, Schmach und Erniedrigung hielt Wesley beharrlich an seinem Ziel fest, nach Gott zu suchen. Nun hatte er Gott gefunden. Er hatte erkannt, dass die Gnade, die er sich durch Beten, Fasten, Almosengeben und Selbstverleugnung erarbeiten wollte, ein Geschenk war, »ohne Geld und umsonst«.VSL 234.3

    Nachdem er im Glauben an Christus gefestigt war, brannte in ihm das Verlangen, die einzigartige Botschaft von Gottes freier Gnade zu verkündigen. »Ich betrachte die ganze Welt als mein Kirchspiel”, sagte er, »und wo ich auch immer sein mag, erachte ich es als passend, recht und meine Pflicht und Schuldigkeit, allen, die bereit sind zuzuhören, die frohe Botschaft des Heils zu verkündigen” (WLCW, 74).VSL 235.1

    Er setzte sein diszipliniertes und selbstloses Leben fort, aber nun nicht mehr als Grund, sondern als Folge seines Glaubens. Es war nicht mehr die Wurzel, sondern die Frucht der Heiligkeit. Gottes Gnade, die uns in Christus begegnet, ist die Grundlage der christlichen Hoffnung, und diese Gnade bekundet sich im Gehorsam. Wesley widmete nun sein ganzes Leben der Verkündigung dieser großartigen Wahrheit, die er angenommen hatte: Gerechtigkeit durch den Glauben an das versöhnende Blut Christi und die Kraft des Heiligen Geistes, der das Herz erneuert und als Frucht ein Leben hervorbringt, das sich am Vorbild Christi ausrichtet.VSL 235.2

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