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Macht Und Ohnmacht - Contents
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    Der Weinberg Des Herrn

    5. Mose 7,6-11; Jesaja 5,1-7

    Gott rief mit der Absicht, die besten Gaben des Himmels allen Völkern der Erde zugänglich zu machen, Abraham aus seiner götzendienerischen Verwandtschaft heraus und bedeutete ihm, im Land Kanaan zu wohnen. Gott sagte: »Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.« (1. Mose 12,2) Abraham wurde zu einer hohen Ehre berufen: Stammvater des Volkes zu werden, das jahrhundertelang Hüter und Bewahrer der Wahrheit Gottes für die Welt sein sollte und durch das Kommen des verheißenen Messias ein Segen für alle Völker der Erde sein würde.MUO 11.1

    Die Menschen hatten die Kenntnis des wahren Gottes nahezu ganz verloren. Götzendienst verfinsterte ihren Verstand. Sie bemühten sich, die göttlichen Gebote, die »heilig, gerecht und gut« sind (Römer 7,12b), durch Gesetze auszutauschen, die mit ihren grausamen, selbstsüchtigen Absichten übereinstimmten. Dennoch vertilgte sie Gott in seiner Barmherzigkeit nicht. Er wollte ihnen Gelegenheit geben, ihn durch seine Gemeinde kennenzulernen. Die durch sein Volk offenbarten Grundsätze sollten das Mittel zur Wiederherstellung des moralischen Bildes Gottes im Menschen sein.MUO 11.2

    Gottes Gesetz sollte erhöht und seine Autorität aufrechterhalten werden. Diese hohe und edle Aufgabe wurde dem Volk Israel übertragen. Gott trennte die Israeliten von der übrigen Welt, um ihnen ein heiliges Vermächtnis anzuvertrauen. Er machte sie zu Bewahrern seines Gesetzes und wollte durch sie die Gotteserkenntnis unter den Menschen erhalten. Auf diese Weise sollte das Licht des Himmels in eine Welt hinausstrahlen, die in Finsternis gehüllt war. Eine Stimme sollte zu hören sein, die alle Völker aufforderte, sich vom Götzendienst abzuwenden und dem lebendigen Gott zu dienen.MUO 11.3

    »Mit großer Kraft und starker Hand« führte Gott sein auserwähltes Volk aus Ägypten (2. Mose 32,11). »Er sandte Mose, seinen Vertrauten, und Aaron, den er ausgewählt hatte. Sie vollbrachten die Wunder, die er angekündigt hatte, seine Machterweise im Land der Hamiten.« (Psalm 105,26.27 GNB) »Er bedrohte das Schilfmeer, und es wurde trocken. Er ließ sie durch die Fluten gehen wie durch eine Wüste.« (Psalm 106,9 Elb.) Er errettete sie aus ihrem Sklavenstand, um sie in ein gutes Land zu führen - in ein Land, das er ihnen in seiner Vorsehung als Zufluchtsstätte vor ihren Feinden bereitet hatte. Er wollte sie zu sich bringen und sie mit seinen ewigen Armen umfangen. Für seine Güte und Barmherzigkeit sollten sie im Gegenzug seinen Namen erhöhen und ihn auf Erden verherrlichen.MUO 11.4

    »Des Herrn Teil ist sein Volk, Jakob ist sein Erbe. Er fand ihn in der Wüste, in der dürren Einöde sah er ihn. Er umfing ihn und hatte Acht auf ihn. Er behütete ihn wie seinen Augapfel. Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, so breitete er seine Fittiche aus und nahm ihn und trug ihn auf seinen Flügeln. Der Herr allein leitete ihn, und kein fremder Gott war mit ihm.« (5. Mose 32,9-12) So nahm er sich der Israeliten an, um sie »unter dem Schatten des Allmächtigen« (Psalm 91,1b) wohnen zu lassen. Nachdem sie wunderbar vor den Gefahren der Wanderung in der Wüste bewahrt geblieben waren, siedelten sie sich schließlich als bevorrechtetes Volk im Land der Verheißung an.MUO 12.1

    Mit berührender Ergriffenheit hat Jesaja in einem Gleichnis geschildert, wie Israel berufen und erzogen wurde, um in der Welt als Vertreter Jahwes dazustehen und in guten Werken Frucht zu bringen: »Singen will ich von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg: Einen Weinberg hatte mein Freund auf einem fetten Hügel. Und er grub ihn um und säuberte ihn von Steinen und bepflanzte ihn mit Edelreben. Er baute einen Turm in seine Mitte und hieb auch eine Kelterkufe darin aus. Dann erwartete er, dass er Trauben bringe. Doch er brachte schlechte Beeren.« (Jesaja 5,1.2 Elb.)MUO 12.2

    Gott beabsichtigte, durch das auserwählte Volk alle Menschen zu segnen. »Denn der Weinberg des Herrn der Heerscharen ist das Haus Israel, und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust«, erklärte der Prophet (Jesaja 5,7a Elb.).MUO 12.3

    Diesem Volk wurden die Botschaften Gottes anvertraut. Es wurde durch die Vorschriften seines Gesetzes - durch die ewigen Grundsätze der Wahrheit, Gerechtigkeit und Reinheit - wie mit einem Zaun umgeben. Der Gehorsam gegenüber diesen Leitlinien sollte sein Schutz sein, denn er würde es davor bewahren, sich durch sündige Gewohnheiten selbst zu verderben. Und als Turm im Weinberg setzte Gott seinen heiligen Tempel mitten in das Land.MUO 12.4

    Christus war der Lehrer der Israeliten. Wie er in der Wildnis mit ihnen gewesen war, so sollte er auch weiterhin ihr Lehrer und Führer sein. heiligen Zelt und später im Tempel thronte seine Herrlichkeit in der heiligen Schechinah über dem Gnadenthron. Um ihretwillen offenbarte er beständig den Reichtum seiner Liebe und Geduld.MUO 12.5

    Durch Mose ließ ihnen Gott seine Absichten verkünden und die Bedingungen für ihr Wohlergehen darlegen. »Du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott«, sagte Mose. »Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind.« (5. Mose 7,6)MUO 13.1

    Weiter sagte er: »Der Herr hat euch heute die Zusicherung gegeben, dass er euer Gott sein will, wenn ihr auf ihn hört und alle seine Gebote, Weisungen und Rechtsbestimmungen stets genau beachtet. Und ihr habt vor ihm die feierliche Erklärung abgegeben, dass ihr sein Angebot annehmen, dass ihr sein Volk sein und alle seine Gebote befolgen wollt. Ihr habt Ja dazu gesagt, dass ihr ein heiliges Volk sein sollt, das ausschließlich dem Herrn, seinem Gott, gehört, ein Volk, mit dem der Herr Ehre einlegen und das er hoch über alle anderen Völker erheben will, die er geschaffen hat.« (5. Mose 26,17-19 GNB)MUO 13.2

    Die Israeliten sollten zunächst das gesamte Gebiet einnehmen, das Gott ihnen zugewiesen hatte. Die Völker, die sich weigerten, den wahren Gott anzubeten und ihm zu dienen, sollten vertrieben werden. Vor allem aber wollte Gott, dass durch die Offenbarung seines Charakters alle Menschen zu ihm gezogen werden. Die Einladung des Evangeliums sollte an die ganze Welt ergehen. Die Lehren des Opferdienstes sollten Christus vor den Völkern erhöhen, und wer auf ihn blickte, sollte leben. Wer sich wie Rahab, die Kanaaniterin, und Rut, die Moabiterin, vom Götzendienst zur Anbetung des wahren Gottes bekehrte, sollte sich seinem auserwählten Volk anschließen. Je größer die Anzahl der Israeliten würde, desto mehr sollten sie ihre Grenzen erweitern, bis ihr Reich die ganze Welt umfasste.MUO 13.3

    Aber das alte Israel erfüllte Gottes Absicht nicht. Der Herr erklärte: »Ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs. Aber wie hast du dich mir verwandelt in entartete Reben eines fremdartigen Weinstocks!« (Jeremia 2,21 Elb.) »Israel war wie ein üppiger Weinstock, der reiche Frucht trägt.« (Hosea 10,1a GNB) »Nun, Bewohner von Jerusalem und Männer von Juda, richtet doch zwischen mir und meinem Weinberg! Was war an meinem Weinberg noch zu tun, und ich hätte es nicht an ihm getan? Warum habe ich erwartet, dass er Trauben bringe, und er brachte schlechte Beeren? Nun, so will ich euch denn mitteilen, was ich mit meinem Weinberg tun werde: Seinen Zaun will ich entfernen, dass er abgeweidet wird, seine Mauer niederreißen, dass er zertreten wird. Ich werde ihn zur Wüstenei machen. Er soll nicht beschnitten und nicht behackt werden, in Dornen und Disteln soll er aufgehen. Und ich will den Wolken befehlen, dass sie keinen Regen auf ihn regnen lassen. Denn ... [der Herr] wartete auf Rechtsspruch, und siehe da: Rechtsbruch; auf Gerechtigkeit, und siehe da: Geschrei über Schlechtigkeit.« (Jesaja 5,3-7 Elb.)MUO 13.4

    Der Herr hatte seinem Volk durch Mose die Folgen der Untreue dargelegt. Wenn es sich weigerte, seinen Bund zu halten, würde es sich selbst vom Leben aus Gott abschneiden. Dessen Segen könnte es dann nicht empfangen. Zeitweise wurden diese Warnungen beachtet; dann wurden den Israeliten und durch sie den umliegenden Völkern reiche Segnungen zuteil. Häufiger jedoch vergaßen sie Gott im Laufe ihrer Geschichte und verloren ihre hohen Vorrechte als seine Vertreter aus den Augen. Sie beraubten ihn des Dienstes, den er von ihnen verlangte, und ihre Mitmenschen der religiösen Leitung und eines heiligen Beispiels. Die Früchte des Weinberges, über den sie zu Verwaltern gesetzt worden waren, beanspruchten sie für sich selbst. Wegen ihrer Habsucht und Gier wurden sie sogar von den Heiden verachtet. Somit erhielt die Heidenwelt Anlass, den Charakter Gottes und die Gesetze seines Reiches zu missdeuten.MUO 14.1

    Mit dem Herzen eines Vaters trug Gott sein Volk. Er flehte es an, indem er Israel einerseits Gnade gewährte, andererseits auch Gnade entzog. Geduldig hielt er den Israeliten ihre Sünden vor und wartete langmütig darauf, dass sie sie eingestehen. Er sandte Propheten und Boten zu den Weingärtnern, um seinen Anspruch geltend zu machen. Doch statt sie willkommen zu heißen, behandelte man diese Männer, die voller Einsicht und geistlicher Vollmacht waren, wie Feinde. Die Weingärtner verfolgten und töteten sie. Gott sandte noch andere Boten. Doch ihnen widerfuhr dieselbe Behandlung wie den ersten - nur zeigten die Weingärtner einen noch entschlosseneren Hass (vgl. Matthäus 21,33-35).MUO 14.2

    Die Entziehung der göttlichen Gunst zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft leitete zwar viele zur Reue; nach ihrer Rückkehr in das Land der Verheißung wiederholten die Juden jedoch erneut die Fehler vergangener Generationen und verwickelten sich in politische Streitigkeiten mit den benachbarten Völkern. Den Propheten, die Gott zu ihnen sandte, um die herrschenden Missstände abzustellen, begegneten sie mit demselben Argwohn und derselben Verachtung, mit denen die Boten früherer Zeiten empfangen worden waren. Auf diese Weise häuften die Hüter des Weinberges von Jahrhundert zu Jahrhundert immer größere Schuld auf sich.MUO 14.3

    Der vom göttlichen Weingärtner auf den Hügeln Palästinas gepflanzte edle Weinstock wurde von den Männern Israels verachtet und schließlich über die Mauer des Weinbergs geworfen. Sie schlugen auf ihn ein, zertraten ihn mit ihren Füßen und hofften, ihn für immer vernichtet zu haben. Der Weingärtner jedoch holte den Weinstock weg und verbarg ihn vor ihnen. Dann pflanzte er ihn abermals ein, aber an der anderen Seite der Mauer und zwar so, dass der Stamm nicht länger sichtbar war. Seine Zweige hingen dann über die Mauer, sodass Reben in sie eingepfropft werden konnten, aber der Stamm selbst war fortan der Macht der Menschen entzogen, sodass sie ihn weder erreichen noch beschädigen konnten.MUO 14.4

    Von besonderem Wert für die heutige Gemeinde Gottes auf Erden - die Hüterin seines Weinbergs - sind die Botschaften mit Ratschlägen und Ermahnungen, die von den Propheten mitgeteilt wurden, um seine ewige Absicht mit der Menschheit kundzutun. In den Lehren der Propheten sind Gottes Liebe zu verlorenen Menschen und sein Plan zu deren Erlösung klar offenbart worden. In den vergangenen Jahrhunderten haben Gottes Boten seine Gemeinde allezeit über die Geschichte der Berufung Israels unterrichtet - über seine Erfolge und Niederlagen, die Wiedereinsetzung in die göttliche Gunst, seine Ablehnung des Herrn des Weinbergs und über die Verwirklichung seines ewigen Planes durch einen stattlichen Überrest, an dem alle Bundesverheißungen erfüllt werden sollen. Gottes Botschaft an seine Gemeinde heute - an jene, die sich in seinem Weinberg als treue Weingärtner bewähren - ist keine andere als die der Propheten vor alters: »Ich habe einen wundervollen Weinberg; singt alle, singt ein Lied zu seinem Ruhm! Ich selber bin sein Wächter, ich, der Herr, und alle Augenblicke tränk’ ich ihn. Bei Tag und Nacht bewache ich den Weinberg, damit ihm nichts und niemand schaden kann.« (Jesaja 27,2.3 GNB)MUO 15.1

    Israel soll auf Gott hoffen. Schon jetzt sammelt der Herr des Weinbergs aus allen Sprachen und Völkern die köstlichen Früchte, auf die er so lange gewartet hat. Bald wird er in sein Eigentum kommen; und an jenem frohen Tag wird seine ewige Absicht mit dem Haus Israel endgültig erfüllt sein. »Dann wird Jakob Wurzeln schlagen. Israel wird Knospen und Blüten tragen und die ganze Erde mit seiner Frucht erfüllen!« (Jesaja 27,6 NLB)MUO 15.2

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