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Macht Und Ohnmacht - Contents
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    Nehemia Bringt Gottes Armengesetze Wieder Zur Geltung

    Schließlich klagten die Leute Nehemia ihr Leid: »Und doch müssen wir unsere Kinder in die Sklaverei verkaufen. Wir haben bereits einige unserer Töchter verkauft und sind machtlos dagegen, denn unsere Felder und Weinberge gehören längst anderen.« (Nehemia 5,5 NLB)MUO 439.2

    Als Nehemia die Klagen über solch grausame Unterdrückung hörte, wurde er sehr ungehalten. »Ich wurde sehr zornig, als ich von diesem himmelschreienden Unrecht erfuhr«, berichtete er (Nehemia 5,6 GNB). Er erkannte, dass er entschieden für Gerechtigkeit eintreten müsste, falls es ihm gelänge, die bedrückenden und erpresserischen Gewohnheiten zu durchbrechen. Mit der ihm eigenen Tatkraft und Entschlossenheit ging er ans Werk, um seinen Brüdern Erleichterung zu verschaffen.MUO 439.3

    Die Tatsache, dass die Unterdrücker reiche Leute waren, auf deren Unterstützung Nehemia beim Wiederaufbau angewiesen war, beeindruckte ihn keinen Augenblick. Scharf tadelte er die vornehmen Bürger und Oberhäupter der Stadt. Nachdem er eine große Volksversammlung einberufen hatte, stellte er ihnen die Forderungen Gottes dar, die in diesem Fall galten.MUO 439.4

    Er verwies dabei auf Ereignisse, die vormals unter der Regierung von König Ahas geschehen waren, und wiederholte die Botschaft, die Gott zu jener Zeit Israel übermittelt hatte, um dessen Grausamkeit und Unterdrückung zu tadeln. Die Juden waren damals wegen ihres Götzendienstes ihren noch abgöttischeren Brüdern im Nachbarstaat Israel ausgeliefert worden. Diese hatten ihrer Feindschaft freien Lauf gelassen und Zehntausende der Männer Judas in der Schlacht erschlagen (vgl. 2. Chronik 28,8) und sich aller Frauen und Kinder bemächtigt, um sie als Sklaven zu halten oder an die Heiden zu verkaufen.MUO 440.1

    Wegen der Sünden Judas hatte der Herr zwar nicht eingegriffen, um die Schlacht zu verhindern, doch durch den Propheten Oded hatte er die grausame Tat der Sieger gerügt: »Nun wollt ihr auch noch diese Gefangenen aus Juda und Jerusalem zu euren Sklaven und Sklavinnen machen. Habt ihr denn noch nicht genug Schuld gegen den Herrn auf euch geladen?« (2. Chronik 28,10 GNB) Oded sagte den Leuten von Israel eindringlich, dass der Zorn des Herrn gegen sie entzündet sei und ihr ungerechtes und erpresserisches Verhalten das Gericht Gottes nach sich ziehen werde. Daraufhin ließen die bewaffneten Israeliten in Gegenwart der versammelten Fürsten und des Volkes die Gefangenen samt Beute frei. Einige führende Männer aus dem Stamm Ephraim nahmen dann die Gefangenen und »gaben allen, die nicht genug anzuziehen hatten, Kleidungsstücke und Schuhe aus dem Beutegut. Sie gaben ihnen zu essen und zu trinken und versorgten die Verwundeten. Alle, die zum Gehen zu schwach waren, setzten sie auf Esel und brachten sie bis nach Jericho ... Dort waren sie nicht mehr weit von ihren Landsleuten« (2. Chronik 28,15 GNB).MUO 440.2

    Nehemia und andere hatten einige der Juden ausgelöst, die bereits an Heiden verkauft worden waren. Nun verglich er diese Vorgehensweise mit dem Verhalten jener, die um irdischen Gewinns willen ihre Brüder versklavten. »Was ihr tut, ist nicht gut!«, sagte er. »Solltet ihr nicht in Ehrfurcht vor Gott leben, um zu verhindern, dass wir unseren Feinden zum Gespött werden?« (Nehemia 5,9 NLB)MUO 440.3

    Nehemia zeigte ihnen, dass er selbst für seinen persönlichen Nutzen große Abgaben hätte fordern können, da er vom persischen König mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet worden war. Doch er habe nicht einmal das genommen, was ihm rechtmäßig zustand, sondern großzügig gegeben, um den Armen in ihrer Not zu helfen. Er drängte jene jüdischen Leiter, die sich des Wuchers schuldig gemacht hatten, dazu, ihr frevelhaftes Tun zu unterlassen, das Land sowie den zu Unrecht erworbenen Gewinn den Armen zurückzugeben und ihnen ohne Sicherheit und Zinsen Darlehen zu gewähren.MUO 440.4

    Diese Worte wurden in Gegenwart der ganzen Versammlung gesprochen. Hätten sich die Angesprochenen rechtfertigen wollen, hätten sie dazu die Gelegenheit gehabt. Doch sie brachten keine Entschuldigung vor. »Wir wollen es zurückgeben«, erklärten sie, »und wollen nichts von ihnen fordern und wollen tun, wie du gesagt hast.« Da nahm Nehemia in Anwesenheit der Priester »einen Eid von ihnen, dass sie so tun sollten ... Und die ganze Gemeinde sprach: ›Amen!‹ und lobte den Herrn. Und das Volk tat so« (Nehemia 5,12.13).MUO 440.5

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