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Wie Alles Begann - Contents
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    Kapitel 20 - Josef In Ägypten

    1. Mose 39,1 bis 41,46

    Unterdessen war Josef mit denen, die ihn gefangen hielten, auf dem Weg nach Ägypten. Als sich die Karawane der Südgrenze Kanaans näherte, konnte der junge Mann in der Ferne die Hügel erkennen, zwischen denen die Zelte seines Vaters standen. Beim Gedanken an seinen liebevollen Vater weinte er in seiner Einsamkeit und Not bittere Tränen. Erneut liefen die Ereignisse bei Dotan vor seinem inneren Auge ab. Er sah seine zornigen Brüder und spürte, wie sie ihre hasserfüllten Blicke auf ihn richteten. In seinen Ohren klangen noch die beleidigenden Worte nach, mit denen sie sein angstvolles Flehen beantwortet hatten. Zitternd schaute er in die Zukunft. Wie sehr hatte sich seine Lage doch verändert! Aus einem zärtlich geliebten Sohn war ein verachteter und hilfloser Sklave geworden! Und wie würde sich sein Schicksal im fremden Land, in das er zog, gestalten - allein und ohne Freunde? Eine Zeitlang ließ sich Josef von seinem Schmerz und seiner Angst überwältigen.WAB 194.1

    Aber durch Gottes Vorsehung sollte dem jungen Josef sogar diese Erfahrung zum Segen werden. In nur wenigen Stunden lernte er, was ihn Jahre nicht hätten lehren können. Wie innig und herzlich die Liebe seines Vaters zu ihm auch gewesen war, hatte dieser durch seine Parteilichkeit und Gefälligkeiten doch falsch an ihm gehandelt. Die unkluge Bevorzugung durch den Vater hatte seine Brüder verärgert und zur grausamen Tat getrieben, die Josef nun von seinem Zuhause trennte. Das falsche Verhalten seines Vaters hatte auch in Josefs Charakter Auswirkungen hinterlassen. Fehler waren gefördert worden, die nun berichtigt werden mussten. Josef war anspruchsvoll und überheblich geworden. An die liebevolle Fürsorge seines Vaters gewöhnt, sah er sich nun unvorbereitet, mit den vor ihm liegenden Schwierigkeiten fertigzuwerden. Wie sollte er das bittere, verachtete Leben eines Fremdlings und Leibeigenen ertragen?WAB 194.2

    Dann aber wandten sich seine Gedanken dem Gott seines Vaters zu. Schon als Kind hatte man ihn gelehrt, diesen Gott zu lieben und zu ehren. Oft hatte er im Zelt seines Vaters zugehört, wenn dieser von seiner Traumvision erzählte, die er als Flüchtling und Verbannter erhalten hatte, nachdem er von Zuhause geflohen war. Er hatte von den Verheißungen gehört, die Jakob von Gott empfangen hatte, und wie sie in Erfüllung gegangen waren - wie Engel in der Stunde der Not gekommen waren, um ihn zu unterweisen, zu trösten und zu beschützen. Und er hatte vom Erlöser erfahren, den Gott aus Liebe für die Menschheit vorgesehen hatte. All dies wurde ihm nun deutlich bewusst. Josef gewann die feste Überzeugung, dass der Gott seiner Vorfahren auch sein Gott sein werde. Dort auf dem Weg vertraute er sich ganz diesem Gott an und betete, dass der Beschützer Israels im Land seiner Verbannung mit ihm sein möge.WAB 194.3

    Er war ganz vom festen Entschluss durchdrungen, Gott treu zu bleiben und sich unter allen Umständen so zu verhalten, wie es sich für einen Untertan des Königs im Himmel geziemte. Er nahm sich vor, dem Herrn mit ungeteiltem Herzen zu dienen, die Prüfungen, die mit seinem Los zusammenhingen, tapfer zu ertragen und jede Pflicht treu zu erfüllen. Was Josef an diesem einen Tag erlebt hatte, war zum Wendepunkt in seinem Leben geworden. Die Tragödie dieses Tages hatte aus einem verwöhnten Jugendlichen einen besonnenen, mutigen und selbstbeherrschten Mann gemacht.WAB 195.1

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