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Wie Alles Begann - Contents
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    Die Nachricht Von Sauls Und Jonatans Tod

    Drei Tage waren vergangen, seit David und seine Krieger nach Ziklag zurückgekehrt waren. Während sie am Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser arbeiteten und unruhig auf Nachricht von der Schlacht zwischen Israel und den Philistern warteten, kam plötzlich ein Bote in die Stadt. »Er hatte seine Kleider zerrissen und sich Erde auf den Kopf gestreut.” (2. Samuel 1,2 NLB) Man brachte ihn sofort zu David, vor dem er sich ehrfurchtsvoll verneigte. Damit brachte er zum Ausdruck, dass er ihn als einen mächtigen Fürsten anerkannte, dessen Gunst er begehrte. David fragte ungeduldig, wie die Schlacht verlaufen sei. Daraufhin berichtete der Flüchtling von Sauls Niederlage und Ende und auch von Jonatans Tod. Er ging aber über eine einfache Darstellung der Tatsachen hinaus. Offensichtlich setzte er voraus, dass David gegen seinen unbarmherzigen Verfolger feindselige Gefühle hegte, und hoffte, als der geehrt zu werden, der den König getötet hatte. Mit prahlerischer Miene erzählte er weiter, wie er den König von Israel verwundet aufgefunden habe, wie dieser durch seine Feinde hart bedrängt worden sei und wie er Saul auf dessen eigene Bitte getötet habe. Den Stirnreif und die goldenen Armspangen hatte er David mitgebracht. Zuversichtlich erwartete er, dass diese Nachricht mit Freude aufgenommen und er für seine Tat reich belohnt werde.WAB 676.1

    Stattdessen »zerrissen David und seine Männer ihre Kleider. Sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jona- tan und um das Heer des Herrn und die Männer Israels, weil so viele in der Schlacht umgekommen waren.« (2. Samuel 1,11.12 NLB)WAB 676.2

    Als sich David von dieser schrecklichen Nachricht etwas erholt hatte, erinnerte er sich an den fremden Boten und an das Verbrechen, dessen dieser sich nach eigener Aussage schuldig gemacht hatte. Er rief den jungen Mann zu sich und fragte ihn: »Woher kommst du?‹ Dieser antwortete: ›Ich bin der Sohn eines Fremden, eines Amalekiters, der in deinem Land lebt.‹ ›Hattest du denn keine Scheu, den Gesalbten des Herrn zu töten?‹, fragte David.« (2. Samuel 1,13.14 NLB) Zweimal hatte David Saul in seiner Gewalt gehabt. Aber als man ihn gedrängt hatte, den König zu töten, hatte er es jedes Mal abgelehnt, seine Hand gegen den zu erheben, der auf Gottes Befehl zum Herrscher über Israel gesalbt worden war. Dieser Amalekiter jedoch scheute sich nicht, damit zu prahlen, er habe Israels König umgebracht! Er hatte sich damit selbst eines todeswürdigen Verbrechens bezichtigt, wofür die Strafe unverzüglich vollstreckt wurde. David sagte: »Dein Blut finde keinen Rächer! Du hast dir selbst das Urteil gesprochen, als du sagtest: ›Ich habe den gesalbten König des Herrn getötet.‹” (2. Samuel 1,16 GNB)WAB 676.3

    Davids Trauer über Sauls Tod war aufrichtig und tief und bezeugte den Großmut eines edlen Charakters. Er frohlockte nicht über den Fall seines Feindes. Obwohl derjenige, der ihm den Zugang zum Thron Israels versperrt hatte, nun beseitigt war, freute er sich nicht darüber. Der Tod hatte die Erinnerung an Sauls Misstrauen und Grausamkeit ausgelöscht. David dachte nun nur an das, was edel und königlich an ihm gewesen war. Sauls Name war eng verknüpft mit dem Jonatans, dessen Freundschaft so echt und selbstlos gewesen war.WAB 677.1

    Das Lied, mit dem David seinen Gefühlen Ausdruck verlieh, wurde ein Schatz für Israel und für das Volk Gottes aller späteren Zeiten:WAB 677.2

    Erschlagen liegen sie auf deinen Bergen,
    die Besten, die du hattest, Israel,
    dein Ruhm und Stolz, gefallen sind sie - tot!
    Sprecht nicht davon in Gat und Aschkelon,
    verschweigt es auf den Gassen dieser Städte!
    Sonst freuen sich die Frauen der Philister,
    die Töchter dieser Unbeschnittenen jubeln.
    Ihr Höhen von Gilboa, seid verflucht!
    Nie sollen Tau und Regen auf euch fallen,
    nie sollen Felder voller Frucht euch zieren,
    weil dort die Schilde unserer Helden liegen,
    Sauls Schild im Staub, entweiht für alle Zeit!
    Der Pfeil vom Bogen Jonatans traf stets sein Ziel,
    und nie zog Saul sein Schwert vergeblich,
    in Scharen sanken ihre Feinde nieder.
    Geliebt und hoch geachtet waren sie,
    im Leben unzertrennlich, Saul und Jonatan —
    nun sind sie auch im Tode noch vereint!
    Sie waren schneller als der schnelle Adler,
    den Löwen übertrafen sie an Kraft.
    Ihr Frauen Israels, auf, klagt um Saul! Er war es, der euch Purpurkleider gab
    und euch mit goldenem Schmuck so reich beschenkte.
    Die Tapfersten sind tot, im Kampf erschlagen!
    Auch Jonatan liegt tot dort oben auf den Bergen!
    Mein Bruder Jonatan, mein bester Freund,
    voll Schmerz und Trauer weine ich um dich;
    denn deine Freundschaft hat mir mehr bedeutet,
    als Frauenliebe je bedeuten kann!
    Die besten Krieger tot, im Kampf erschlagen,
    für immer sind die Tapfersten dahin!”
    WAB 677.3

    (2. Samuel 1,19-27 GNB)

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