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Wie Alles Begann - Contents
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    Aarons Nachgiebigkeit

    Für die Zeit, in der Mose abwesend war, wurde Aaron die richterliche Amtsgewalt übertragen. Eine riesige Menge versammelte sich um sein Zelt und forderte: »Auf, mach uns einen Gott, der vor uns hergehe! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat.« (2. Mose 32,1) Sie behaupteten, dass die Wolke, die sie bisher geführt hatte, nun für immer auf dem Berg ruhe; sie werde nicht länger ihre Wanderung leiten. An ihrer Stelle müssten sie ein Bildnis haben. Und falls sie sich für die Rückkehr nach Ägypten entscheiden sollten, wie einige vorschlugen, wären sie sich der Gunst der Ägypter sicher, wenn sie dieses Bild vor sich her trügen und als ihren Gott anerkennen würden.WAB 294.2

    Eine solche Krise verlangte eine entschlossene, willensstarke und mutige Persönlichkeit - jemanden, der Gottes Ehre über die Volksgunst und die persönliche Sicherheit, ja selbst über das Leben stellte. Aber einen solchen Charakter besaß der derzeitige Anführer Israels nicht. Aaron machte dem Volk nur schwache Vorhaltungen. Dass er gerade im kritischen Augenblick unentschlossen und ängstlich wirkte, machte die Leute in ihrer Absicht nur umso entschiedener. Der Tumult nahm zu. Eine blinde, unvernünftige Raserei schien von der Menge Besitz zu ergreifen. Wohl blieben einige ihrem Bund mit Gott treu, aber die Mehrzahl des Volkes machte bei diesem Abfall von Gott mit. Die wenigen, die sich trauten, die geplante Herstellung eines Bildnisses als Abgötterei zu brandmarken, wurden angegriffen und misshandelt. Im Durcheinander und in der ganzen Aufregung kamen sie schließlich ums Leben.WAB 294.3

    Aaron fürchtete um sein eigenes Leben und gab den Forderungen der Menge nach, statt mutig für Gottes Ehre einzutreten. Als Erstes ließ er alle goldenen Ohrringe von den Leuten einsammeln und zu sich bringen. Er hoffte, dass ihre Eitelkeit sie daran hindern werde, auf ein solches Opfer einzugehen. Aber sie gaben ihren Schmuck willig her. Daraus goss er ihnen ein goldenes Kalb, eine Nachbildung ägyptischer Götter. Das Volk rief: »Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat!« (2. Mose 32,4) Feige ließ Aaron diese Beleidigung Jahwes zu. Er tat sogar noch mehr. Als er sah, mit welcher Genugtuung der goldene Gott aufgenommen wurde, baute er davor einen Altar und ließ ausrufen: »Morgen ist des Herrn Fest!” Hornbläser verkündigten diese Nachricht im ganzen Lager von Gruppe zu Gruppe. »Und sie standen früh am Morgen auf und opferten Brandopfer und brachten dazu Dankopfer dar. Danach setzte sich das Volk, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um ihre Lust zu treiben.« (2. Mose 32,5.6) Unter dem Vorwand, »des Herrn Fest« zu feiern, gaben sie sich selbst der Völlerei und einem ausschweifenden Feiern hin.WAB 295.1

    Wie oft wird heutzutage die Vergnügungssucht mit dem »Schein der Frömmigkeit” (2. Timotheus 3,5) bemäntelt! Eine Religion, die Menschen gestattet - solange sie die bloßen Riten der Anbetung vollziehen -, selbstsüchtigen und sinnlichen Vergnügungen zu frönen, stellt heute die Massen genauso zufrieden wie in den Tagen Israels. Und es gibt immer wieder nachgiebige Aarons, die - obwohl sie hohe Stellungen in der Kirche einnehmen - doch den Wünschen der Unbekehrten nachgeben und sie auf diese Weise zum Sündigen ermutigen.WAB 295.2

    Es war nur wenige Tage her, seitdem die Israeliten einen feierlichen Bund mit Gott geschlossen und versprochen hatten, seinen Worten zu gehorchen. Zitternd vor Angst hatten sie vor dem Berg gestanden und die Worte des Herrn vernommen: »Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.« (2. Mose 20,3 GNB) Die Herrlichkeit Gottes schwebte noch immer vor den Augen der Israeliten über dem Sinai, aber dennoch wandten sie sich von ihm ab und verlangten nach anderen Göttern. »Sie machten ein Kalb am Horeb und beteten das gegossene Bild an und verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.” (Psalm 106,19.20) Eine größere Undankbarkeit hätten sie ihm nicht erweisen und schmählicher den nicht beleidigen können, der sich ihnen als gütiger Vater und allmächtiger König offenbart hatte!WAB 295.3

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