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Wie Alles Begann - Contents
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    Der Kleinmut Gewinnt Die Oberhand

    Nun schlug die Stimmung um. Hoffnung und Mut machten feiger Verzweiflung Platz, als die Kundschafter ihre Eindrücke schilderten. Sie entsprangen ihrem Unglauben und verrieten ihre Mutlosigkeit, die ihnen Satan eingeflößt hatte. Ihr Misstrauen warf einen dunklen Schatten auf das versammelte Volk. Die große Macht Gottes, die sich so oft zum Segen des auserwählten Volkes offenbart hatte, war vergessen. Die Leute fingen gar nicht erst an nachzudenken. Sie überlegten nicht, dass Gott ihnen gewiss das Land geben werde, wo er sie doch schon so weit geführt hatte. Auch erinnerten sie sich nicht daran, auf welch wunderbare Weise er sie von ihren Unterdrückern befreit hatte - wie er ihnen einen Weg durch das Meer gebahnt und das Heer des Pharao vernichtet hatte, das ihnen nachgejagt war. Sie verloren Gott aus dem Blickfeld und verhielten sich, als müssten sie sich ausschließlich auf die Kraft ihrer Waffen verlassen.WAB 367.1

    In ihrem Unglauben setzten sie der Macht Gottes Grenzen und misstrauten der Hand, die sie bis dahin so sicher geführt hatte. Und erneut verfielen sie ihrem alten Fehler, gegen Mose und Aaron aufzubegehren. Das sei nun das Ende all ihrer Hoffnungen, jammerten sie. Das sei nun das Land, für dessen Besitz sie den weiten Weg von Ägypten zurückgelegt hätten! Sie warfen ihren Anführern vor, das Volk zu täuschen und Israel in Schwierigkeiten zu stürzen.WAB 367.2

    Das Volk war hoffnungslos, enttäuscht und verzweifelt. Angstvolles Gejammer war zu vernehmen und mischte sich in das allgemeine Stimmengewirr. Da erfasste Kaleb die Lage. Unerschrocken verteidigte er Gottes Zusagen und tat alles, was in seiner Macht stand, um dem üblen Einfluss seiner ungläubigen Begleiter entgegenzuwirken. Einen Augenblick lang wurde das Volk beruhigt und hörte seinen Worten über das Gelobte Land zu, mit denen er ihnen Mut und Hoffnung zusprach. Kaleb widersprach dem, was die anderen gesagt hatten, nicht. Die Mauern waren tatsächlich hoch und die Kanaaniter stark. Aber Gott hatte Israel dieses Land versprochen. »Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen”, drängte Kaleb, »denn wir werden es gewiss bezwingen!« (4. Mose 13,30 Elb.)WAB 367.3

    Aber die anderen zehn unterbrachen ihn und malten die Hindernisse in noch dunkleren Farben aus als zuvor. Sie behaupteten: »Wir können nicht gegen dieses Volk hinaufziehen, denn es ist stärker als wir ... und alle Leute, die wir darin gesehen haben, sind hochgewachsene Männer. Und wir haben dort die Riesen gesehen - die Enakiter stammen von den Riesen ab -, und wir kamen uns vor wie Heuschrecken, und so erschienen wir auch ihnen.« (4. Mose 13,31-33 ZÜ)WAB 368.1

    Nachdem diese Männer einmal den falschen Weg eingeschlagen hatten, lehnten sie sich hartnäckig gegen Kaleb und Josua sowie auch gegen Mose und Gott auf. Jeder vorgebrachte Einwand machte sie nur noch entschiedener. Sie waren entschlossen, das Volk von jedem Versuch, Kanaan einzunehmen, abzuhalten. Sie verdrehten die Wahrheit, um ihren unheilvollen Einfluss aufrechtzuerhalten. »In diesem Land kann man nicht leben, es verschlingt seine Bewohner«, behaupteten sie (4. Mose 13.32 GNB). Dies war nicht nur eine schlechte Nachricht, sondern eine Lüge. Es war ein Widerspruch in sich selbst. Die Kundschafter hatten von einem fruchtbaren, blühenden Land und von groß gewachsenen Menschen berichtet. Das wäre alles aber nicht zutreffend gewesen, wenn ein so ungesundes Klima geherrscht hätte, dass man hätte sagen müssen, das Land verschlinge seine Einwohner. Wenn sich Menschen erst einmal für den Unglauben entschieden haben, unterstellen sie sich der Herrschaft Satans. Niemand kann dann sagen, wozu dieser sie noch führen wird.WAB 368.2

    »Da schrien alle Israeliten laut auf und weinten die ganze Nacht hindurch.” (4. Mose 14,1 NLB) Bald folgten Aufruhr und offene Revolte, denn Satan hatte sie ganz in seiner Gewalt. Die Leute schienen ihrer Vernunft beraubt zu sein. Sie verfluchten Mose und Aaron. Dabei vergaßen sie, dass Gott ihre bösartigen Worte hörte und der Engel seiner Gegenwart in der Wolkensäule Zeuge ihres schrecklichen Zornesausbruchs wurde. Verbittert rief das ganze Volk aus: »Wären wir doch bloß in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben! Ach, wären wir doch schon tot!« (4. Mose 14,2 NLB) Dann richtete sich ihr ganzer Ärger auf Gott: »Warum hat uns der Herr in dieses Land gebracht? Etwa nur, damit wir hier in der Schlacht getötet und unsere Frauen und Kinder als Sklaven verschleppt werden? Wäre es da nicht das Beste für uns, nach Ägypten zurückzukehren? ... Lasst uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren.” (4. Mose 14,3.4 NLB) Damit beschuldigten sie nicht nur Mose der Täuschung, sondern Gott selbst, weil er ihnen ein Land versprochen hätte, das sie gar nicht in Besitz nehmen konnten. Sie gingen sogar so weit, einen Anführer zu ernennen, der sie wieder in das Land ihrer Leiden und Unterdrückung bringen sollte, aus dem sie mit der starken Hand der Allmacht befreit worden waren.WAB 368.3

    Gedemütigt und verzweifelt fielen Mose und Aaron »auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Israeliten« (4. Mose 14,5). Sie wussten nicht, wie sie das Volk von seinem unbesonnenen und aufgebrachten Entschluss abbringen sollten. Kaleb und Josua versuchten, den Aufstand zu dämpfen. Als Ausdruck von Kummer und Entrüstung zerrissen sie ihre Kleider und stürmten unter das Volk. Laut und vernehmlich hörte man sie über den Sturm des Gejammers und rebellischen Kummers hinweg rufen: »Das Land, das wir durchzogen haben, um es zu erkunden, ist sehr gut. Wenn der Herr uns gnädig ist, so wird er uns in dies Land bringen und es uns geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt. Fallt nur nicht ab vom Herrn und fürchtet euch vor dem Volk dieses Landes nicht, denn wir wollen sie wie Brot auffressen. Es ist ihr Schutz von ihnen gewichen, der Herr aber ist mit uns. Fürchtet euch nicht vor ihnen!« (4. Mose 14,7-9)WAB 369.1

    Das Maß der Bosheit der Bewohner Kanaans war voll. Gott hatte keine Geduld mehr mit ihnen. Ohne seinen Schutz würden sie daher eine leichte Beute sein. Durch den Bund war das Land den Israeliten zugesichert worden. Aber sie glaubten dem verfälschten Bericht der treulosen Kundschafter, durch den das ganze Volk getäuscht wurde. Die Verräter hatten ihr Werk getan. Wenn nur zwei der Männer einen so schlechten Bericht erstattet und die zehn anderen dazu ermutigt hätten, das Land Kanaan im Namen des Herrn einzunehmen, wäre das Volk wegen seines Unglaubens doch dem Rat dieser zwei gefolgt und hätte das Wort der anderen zehn verworfen. Es waren aber nur zwei Kundschafter, die sich für das Rechte einsetzten; zehn standen aufseiten der Rebellion.WAB 369.2

    Laut prangerten die ungläubigen Kundschafter Kaleb und Josua an. Es wurde sogar die Forderung laut, sie zu steinigen. Der rasende Pöbel griff nach Wurfgeschossen, um diese treuen Männer zu töten. Mit wütendem Geschrei stürmten sie auf die beiden los. Da fielen ihnen plötzlich die Steine aus den Händen. Ein großes Schweigen überkam sie, und sie bebten vor Angst. Gott selbst hatte eingegriffen, um ihrem mörderischen Vorhaben Einhalt zu gebieten. Die Herrlichkeit seiner Gegenwart erhellte das heilige Zelt wie ein flammendes Licht. Das ganze Volk sah dieses Zeichen des Herrn. Einer, der mächtiger war als sie, hatte sich offenbart. Da wagte keiner mehr, weiter Widerstand zu leisten. Die Kundschafter aber, die einen so üblen Bericht gegeben hatten, kauerten sich starr vor Schreck nieder und suchten dann mit angehaltenem Atem ihre Zelte auf.WAB 369.3

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