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Wie Alles Begann - Contents
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    Kapitel 38 -Der Umweg Um Edom

    4. Mose 20,14 bis 21,9; 5. Mose 2,2-8

    Das israelitische Lager bei Kadesch befand sich nicht weit von der Grenze zu Edom. Mose und das Volk wollten den geraden Weg einschlagen, der durch dieses Gebiet in das Gelobte Land führte. Wie von Gott befohlen, schickten sie deshalb eine Botschaft an den Edomiter-König: »So lässt dir dein Bruder Israel sagen: Du kennst all die Mühsal, die uns betroffen hat, dass unsere Väter nach Ägypten hinabgezogen sind und wir lange Zeit in Ägypten gewohnt haben und dass die Ägypter uns und unsere Väter schlecht behandelt haben. Und wir schrien zum Herrn; der hat unsere Stimme gehört und einen Engel gesandt und uns aus Ägypten geführt. Und siehe, wir sind in Kadesch, einer Stadt an deiner Grenze. Lass uns durch dein Land ziehen. Wir wollen nicht durch Äcker oder Weinberge gehen, auch nicht Wasser aus den Brunnen trinken. Die Landstraße wollen wir ziehen, weder zur Rechten noch zur Linken weichen, bis wir durch dein Gebiet hindurchgekommen sind.” (4. Mose 20,14-17) Auf diese höfliche Bitte kam aber die drohende Antwort: »Ihr dürft nicht durch mein Land ziehen, sonst ziehe ich euch mit meinem Heer entgegen.” (4. Mose 20,18 NLB)WAB 402.1

    Überrascht von dieser Zurückweisung richteten die Israeliten ein zweites Gesuch an den König und versprachen: »Wir wollen auf der gebahnten Straße ziehen, und wenn wir von deinem Wasser trinken, wir und unser Vieh, so wollen wir’s bezahlen. Wir wollen nichts als nur zu Fuß hindurchziehen.” (4. Mose 20,19)WAB 402.2

    »Nein, ihr dürft nicht hindurchziehen« (4. Mose 20,20 NLB), lautete erneut die Antwort. Bewaffnete Truppen der Edomiter waren bereits an den schwer zugänglichen Pässen aufgestellt worden, sodass ein friedliches Vorrücken in diese Richtung unmöglich wurde. Gewalt anzuwenden war den Israeliten aber verboten. Deshalb mussten sie den weiten Weg um Edom herum antreten.WAB 402.3

    Hätte das Volk auf Gott vertraut, als sie in diese Prüfung gerieten, hätte der Herr der Heerscharen sie durch Edom hindurchgeführt. Die Einwohner Edoms hätten Angst vor ihnen gehabt und ihnen statt Feindseligkeit Wohlwollen entgegengebracht. Aber die Israeliten handelten nicht unverzüglich auf Gottes Wort hin. Während sie jammerten und murrten, verpassten sie die goldene Gelegenheit. Als sie dem König schließlich ihr Anliegen vortrugen, schlug er es ab.WAB 403.1

    Seit dem Auszug aus Ägypten hatte sich Satan ununterbrochen bemüht, ihnen Hindernisse und Versuchungen in den Weg zu legen, damit sie Kanaan nicht in Besitz nahmen. Durch ihren Unglauben hatten sie ihm wiederholt die Tür geöffnet, sodass er Gottes Absicht durchkreuzen konnte.WAB 403.2

    Es ist wichtig, Gottes Wort zu vertrauen und daraufhin prompt zu handeln, solange seine Engel bereitstehen, um für uns zu wirken. Böse Engel versuchen ständig, uns an jedem Schritt nach vorn zu hindern. Wenn Gott in seiner Vorsehung seinen Kindern gebietet, im Glauben voranzugehen, weil er Großes für sie tun will, verleitet Satan sie dazu, Gott durch ihr Zögern und Zaudern zu missfallen. Er versucht, Streitigkeiten, Murren oder Unglauben zu entfachen, um sie so der Segnungen zu berauben, die ihnen Gott geben möchte. Gottes Diener sollten allzeit bereit sein voranzugehen, sobald Gottes Vorsehung den Weg öffnet. Ihr Zögern gibt Satan eine Gelegenheit, die Oberhand zu gewinnen.WAB 403.3

    Schon bei den ersten Anweisungen, die Gott Mose bezüglich des Durchzugs durch Edom gab - nachdem er erklärt hatte, dass die Edomiter Angst vor ihnen hätten -, untersagte der Herr dem Volk, diesen Vorteil auszunutzen. Weil seine Macht für Israel wirkte, würde die Furcht der Edomiter diese zu einer leichten Beute machen. Deshalb sollten die Israeliten keinen Krieg gegen sie führen.WAB 403.4

    Der Befehl lautete: »Hütet euch ja davor, sie zu bekriegen; ich werde euch von ihrem Land nicht einen Fußbreit geben, denn das Gebirge Seir habe ich den Söhnen Esaus zum Besitz gegeben.« (5. Mose 2,4.5) Die Edomiter waren Nachkommen Abrahams und Isaaks. Um dieser seiner Diener willen war Gott den Nachkommen Esaus gnädig. Er hatte ihnen das Gebirge Seir als Besitz zugewiesen. In ihrem Land sollten sie nicht beunruhigt werden - es sei denn, sie würden sich selbst durch ihre Sünden dem Einfluss der Gnade Gottes entziehen. Die Bewohner Kanaans sollten von den Israeliten vertrieben und vollständig vernichtet werden, weil das Maß ihrer Lasterhaftigkeit voll war. Aber für die Edomiter dauerte die gewährte Gnadenzeit noch an. Deshalb sollten sie barmherzig behandelt werden. Gott übt gern Barmherzigkeit und bekundet Mitleid, ehe er seine Strafgerichte verhängt. Darum wies er die Israeliten an, die Edomiter zu schonen, bevor er sie aufforderte, Kanaans Einwohner auszurotten.WAB 403.5

    Die Vorfahren Edoms und Israels waren Brüder. Zwischen ihnen sollte deshalb brüderliche Freundlichkeit und Höflichkeit herrschen. Den Israeliten wurde sogar untersagt, weder jetzt noch in Zukunft die Kränkung zu vergelten, die sie ihnen durch die Verweigerung des Durchzugs angetan hatten. Die Israeliten sollten auch nicht damit rechnen, jemals einen Teil des Landes Edom zu besitzen. Obwohl sie Gottes auserwähltes und bevorrechtetes Volk waren, mussten sie die Einschränkungen annehmen, die ihnen auferlegt wurden. Gott hatte ihnen ein ansehnliches Erbe versprochen, aber sie sollten nicht meinen, sie allein hätten Rechte auf der Erde und dürften alle anderen Völker beiseite drängen. Sie wurden angewiesen, sich im Umgang mit den Edomitern vor jedem Unrecht zu hüten. Wohl durften sie mit ihnen Handel treiben, um die benötigten Lebensmittel zu erwerben. Sie sollten aber die erhaltene Ware sofort bezahlen. Gott ermutigte Israel, ihm zu vertrauen und seinem Wort zu gehorchen, indem er es an seine Führung erinnerte: »Denn der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet ... An nichts hast du Mangel gehabt.” (5. Mose 2,7) Die Israeliten waren keineswegs von den Edomitern abhängig, denn sie hatten einen Gott, dessen Schätze unerschöpflich sind. Sie sollten sich auch nicht mit Gewalt oder Betrug etwas von deren Besitz aneignen. Im Umgang mit ihnen sollten sie immer den Grundsatz des Gesetzes vorleben: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.” (3. Mose 19,18)WAB 404.1

    Wenn sie mit dieser Einstellung durch Edom gezogen wären, wie es Gottes Absicht war, hätte der Durchzug nicht nur ihnen selbst, sondern auch den Bewohnern des Landes zum Segen werden können, indem er diesen die Gelegenheit geboten hätte, Gottes Volk und seine Gottesverehrung kennenzulernen. Die Edomiter hätten mit eigenen Augen gesehen, wie der Gott Jakobs denen Wohlergehen schenkt, die ihn lieben und ehren. Doch das alles verhinderte der Unglaube der Israeliten. Gott hatte ihnen zwar auf ihr Jammern hin Wasser verschafft, aber er ließ zu, dass ihr Unglaube die entsprechende Strafe zur Folge hatte. Wieder mussten sie die Wüste durchqueren und ihren Durst aus der wunderbaren Quelle stillen. Das wäre nicht länger nötig gewesen, wenn sie nur Gott vertraut hätten.WAB 404.2

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