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Wie Alles Begann - Contents
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    Ein Erneuter Aufruhr

    Wieder verlangten sie danach, Fleisch zu essen. Obwohl sie reichlich mit Manna versorgt wurden, waren sie nicht zufrieden. Während ihres Sklavenlebens in Ägypten hatten sich die Israeliten gezwungenermaßen mit einfachster Nahrung begnügen müssen. Entbehrungen und schwere Arbeit hatten sie so hungrig gemacht, dass sie ihnen schmackhaft erschien. Aber viele Ägypter, die jetzt unter ihnen lebten, waren eine üppige Kost gewohnt. Sie waren die Ersten, die sich beklagten. Als der Herr ihnen unmittelbar vor dem Sinai Manna schickte, bekamen sie auf ihr Jammern auch Fleisch, aber nur für einen Tag (vgl. 2. Mose 16,13. 14).WAB 356.4

    Gott hätte sie genauso leicht mit Fleisch versorgen können, wie mit Manna. Aber diese Einschränkung geschah zu ihrem Besten. Er wollte sie mit einer Nahrung versorgen, die besser ihren Bedürfnissen entsprach als die Fieber erregende Kost, an die sich viele von ihnen in Ägypten gewöhnt hatten. Ihr verdorbener Geschmack sollte sich gesünderen Dingen anpassen, damit sie sich an der Nahrung erfreuten, die Gott ursprünglich für die Menschen vorgesehen hatte - die Früchte, die der Herr Adam und Eva im Garten Eden gab (vgl. 1. Mose 1,29). Deshalb hatte Gott den Israeliten die Fleischnahrung weitgehend vorenthalten.WAB 357.1

    Satan verführte sie dazu, diese Einschränkung als ungerecht und hart anzusehen. Er weckte in ihnen die Gier nach verbotenen Dingen, denn er wusste, dass es Sinnlichkeit erregt, wenn man der Esslust ungezügelt nachgibt. Dadurch konnte er das Volk viel leichter unter seine Kontrolle bringen. Der Urheber von Krankheit und Elend greift die Menschen immer da an, wo er sich den größten Erfolg verspricht. Seitdem er Eva dazu verführte, von der Frucht des verbotenen Baumes zu essen, hat er viele Menschen durch die Esslust in Versuchung geführt und zur Sünde verleitet. Auf gleiche Weise stiftete er Israel an, gegen Gott aufzubegehren. Unmäßigkeit im Essen und Trinken verlockt dazu, sich den niedrigen Trieben hinzugeben, und bereitet den Weg, dass Menschen alle moralischen Verpflichtungen außer Acht lassen. Wenn dann Versuchungen auf sie einstürmen, verfügen sie nur über geringe Widerstandskraft.WAB 357.2

    Gott hatte die Israeliten aus Ägypten ausgeführt, damit sie als reines, heiliges und glückliches Volk im Land Kanaan wohnten. Um dieses Ziel zu erreichen, unterzog er sie einem Lehrgang in Sachen Disziplin und Selbstbeherrschung - ihnen selbst und ihren Nachkommen zum Nutzen. Wären sie bereit gewesen, im Gehorsam gegenüber seinen weisen Einschränkungen ihre Esslust zu bezähmen, wären ihnen Schwäche und Krankheiten unbekannt geblieben. Ihre Nachkommen hätten sowohl körperliche als auch verstandesmäßige Stärke besessen. Sie hätten eine klare Vorstellung von Wahrheit und Pflicht, ein scharfes Unterscheidungsvermögen und eine gesunde Urteilsfähigkeit gehabt. Aber ihre mangelnde Bereitschaft, sich den Beschränkungen und Forderungen Gottes zu unterwerfen, hinderte sie weitgehend daran, den hohen Stand zu erreichen, den Gott für sie vorgesehen hatte, und die Segnungen zu empfangen, die er für sie bereithielt.WAB 357.3

    Der Psalmist Asaf erklärte: »Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, als sie Speise forderten für ihr Gelüste, und redeten wider Gott und sprachen: Kann Gott wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, dass Wasser strömte und Bäche sich ergossen; kann er aber auch Brot geben und seinem Volk Fleisch verschaffen? Da der Herr das hörte, entbrannte er im Grimm.« (Psalm 78,18-21) Auf der Wanderung vom Roten Meer zum Sinai hatte es bereits häufig Unzufriedenheit und Aufruhr gegeben. Doch aus Mitleid mit ihrer Unwissenheit und Verblendung hatte Gott ihre Sünde bis dahin nicht mit Strafgerichten geahndet. Inzwischen aber hatte er sich ihnen am Sinai offenbart. Sie hatten große Erkenntnis gewonnen, als sie Zeugen seiner Majestät, Macht und Barmherzigkeit wurden. Deshalb luden sie jetzt mit ihrem Unglauben und Aufbegehren größere Schuld auf sich. Außerdem hatten sie sich per Bundesbeschluss dazu verpflichtet, Jahwe als ihren König anzunehmen und ihm zu gehorchen. Jetzt war ihr Aufbegehren eine Rebellion, die schnell und spürbar bestraft werden musste, um Israel vor Gesetzlosigkeit und Untergang zu bewahren. »Das Feuer des Herrn loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers.” (4. Mose 11,1) Die schlimmsten Aufwiegler unter ihnen wurden von Blitzen aus der Wolke erschlagen.WAB 357.4

    Entsetzt flehte das Volk Mose an, sich bei Gott für sie einzusetzen. Als er das tat, verloschen die Flammen. Zur Erinnerung an dieses Gericht nannte er »den Ort Tabera« - ein Brand (4. Mose 11,3 GNB).WAB 358.1

    Doch das Übel war bald schlimmer als zuvor. Statt die Überlebenden zur Demut und Reue zu leiten, schien dieses schreckliche Gericht ihr Aufbegehren nur noch zu steigern. Überall versammelten sie sich am Eingang ihrer Zelte, weinten und jammerten. »Unter dem bunt zusammengewürfelten Haufen von Fremden, die sich dem Volk angeschlossen hatten, brach ein unwiderstehliches Gelüst nach Fleisch aus. Die Israeliten ließen sich davon anstecken und fingen wieder an zu jammern: Wenn uns doch nur jemand Fleisch verschaffen würde! Wie schön war das doch in Ägypten! Da konnten wir Fische essen und mussten nicht einmal dafür bezahlen. Wir hatten Gurken und Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Aber hier gibt es tagaus, tagein nichts als Manna. Das bleibt einem ja allmählich im Hals stecken!« (4. Mose 11,4-6 GNB) Damit brachten sie ihre Unzufriedenheit über die Nahrung zum Ausdruck, die ihnen der Schöpfer bereitstellte. Dabei erlebten sie ständig den Beweis, dass die Nahrung ihren Bedürfnissen entsprach, denn trotz der beschwerlichen Umstände, denen sie ausgesetzt waren, gab es in all ihren Stämmen keinen einzigen Schwachen oder Kranken.WAB 358.2

    Da verlor Mose den Mut. Er hatte Gott angefleht, Israel nicht zu vernichten, obwohl seine eigene Nachkommenschaft ein großes Volk hätte werden können. In seiner Liebe zu den Israeliten hatte er darum gebeten, lieber seinen Namen aus dem Buch des Lebens zu streichen, als sie untergehen zu las- sen. Er hatte alles für sie aufs Spiel gesetzt - und das war nun die Antwort. Alle beschwerlichen Umstände, selbst ihre eingebildeten Probleme bürdeten sie Mose auf. Ihr böses Aufbegehren machte ihm die Last seiner Fürsorge und Verantwortung doppelt schwer. In seinem Kummer geriet er sogar in die Versuchung, Gott zu misstrauen. Sein Gebet war fast eine Klage: »Warum bekümmerst du deinen Knecht? Und warum finde ich keine Gnade vor deinen Augen, dass du die Last dieses ganzen Volkes auf mich legst? ... Woher soll ich Fleisch nehmen, um es all diesem Volk zu geben? Sie weinen vor mir und sprechen: Gib uns Fleisch zu essen. Ich vermag all das Volk nicht allein zu tragen, denn es ist mir zu schwer.” (4. Mose 11,11.13.14)WAB 358.3

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