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Wie Alles Begann - Contents
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    Isaak Ruckt Von Seinem Segen Nicht Ab

    Kaum hatte Jakob das Zelt seines Vaters verlassen, da trat Esau ein. Er hatte zwar sein Erstgeburtsrecht verkauft und die Übertragung sogar mit einem feierlichen Eid bekräftigt, aber dennoch war er nun fest entschlossen, sich die Segnungen zu sichern, ohne Rücksicht auf den Anspruch seines Bruders. Mit dem geistlichen Erstgeburtsrecht war das irdische verbunden, das ihm die Stellung als Familienoberhaupt und den doppelten Anteil am väterlichen Besitz einbringen würde. Das waren Dinge, die er zu schätzen wusste. »Setz dich auf«, sagte er, »und iss von meinem Wild, damit du mir deinen Segen geben kannst!” (1. Mose 27,31 NLB)WAB 164.1

    Zitternd vor Bestürzung und erschüttert erkannte der alte, blinde Vater den Betrug, den man an ihm begangen hatte. Seine lange und liebevoll gehegten Hoffnungen waren durchkreuzt. Sehr stark empfand er die Enttäuschung, mit der sein älterer Sohn nun fertig werden musste. Doch blitzartig kam er zur Überzeugung, dass Gottes Vorsehung seine Absicht zunichte gemacht und gerade das bewirkt hatte, was er verhindern wollte. Er erinnerte sich auch an die Worte, die der Engel zu Rebekka gesagt hatte. Ungeachtet der Schuld, die Jakob auf sich geladen hatte, sah er nun ein, dass dieser am besten geeignet war, Gottes Pläne zu erfüllen. Während die Segensworte über seine Lippen gekommen waren, hatte er gespürt, dass er unter der göttlichen Eingebung stand. Nun, da er alle Umstände kannte, bestätigte er den Segen, den er unwissend über Jakob ausgesprochen hatte: »Ich habe ihn gesegnet, und er wird auch gesegnet bleiben.« (vgl. 1. Mose 27,33)WAB 164.2

    Solange Esau der Segen erreichbar schien, hatte er ihn nicht geschätzt, aber nachdem er ihn für immer verloren hatte, wollte er ihn unbedingt erlangen. Seine erregbare, leidenschaftliche Natur bäumte sich mit aller Macht auf. Seine Trauer und sein Zorn waren schrecklich. In äußerst bitterem Schmerz schrie er: »Segne mich auch, mein Vater ... Hast du mir denn keinen Segen Vorbehalten?« (1. Mose 27,34.36) Aber Isaak konnte den einmal ausgesprochenen Segen nicht zurücknehmen. Das Erstgeburtsrecht, das Esau so sorglos eingetauscht hatte, ließ sich nicht zurückgewinnen. »Um der einen Speise willen« (Hebräer 12,16), um kurzzeitig seine Esslust zu befriedigen, die niemals gezügelt wurde, hatte Esau sein Erstgeburtsrecht verkauft. Als er seine Torheit erkannte, war es zu spät, um den Segen zurückzuerlangen. »Da war es zu spät zur Umkehr, obwohl er bittere Tränen vergoss.« (Hebräer 12,17 NLB) Esau besaß durchaus die Möglichkeit, seine Tat zu bereuen und dadurch Gnade bei Gott zu finden, aber es gab kein Mittel, das Erstgeburtsrecht zurückzuerhalten. Seine Trauer entsprang keinem Schuldbewusstsein. Es ging ihm auch nicht darum, mit Gott versöhnt zu werden. Er bedauerte nur die Folgen seiner Sünde, aber nicht seine Sünde selbst.WAB 164.3

    Weil ihm Gottes Segen und Bedingungen gleichgültig waren, wird Esau in der Heiligen Schrift ein »Gottloser« genannt (Hebräer 12,16). Er ist ein Vertreter jener Menschen, welche die Erlösung, die Christus für sie erwirkt hat, geringschätzen. Sie sind schnell dabei, ihr himmlisches Erbe für vergängliche Dinge dieser Welt zu opfern. Die große Masse lebt für die Gegenwart, ohne an die Zukunft zu denken oder sich gar darum zu kümmern. Wie Esau rufen sie aus: »Lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!« (1. Korinther 15,32) Sie lassen sich von ihren Neigungen beherrschen. Anstatt sich in Selbstverleugnung zu üben, lassen sie die wichtigsten Überlegungen außer Acht. Wenn sie eines von beiden aufgeben müssen - entweder die Befriedigung ihrer unbeherrschten Gier oder die himmlischen Segnungen, die nur den Selbstlosen und Gottesfürchtigen versprochen sind -, gewinnen ihre Leidenschaften die Oberhand, während Gott und der Himmel verachtet werden. Wie viele - selbst unter bekennenden Christen - frönen Genüssen, die der Gesundheit schädlich sind und das feine Empfinden des Gewissens abstumpfen! Wenn man ihnen die christliche Pflicht vor Augen hält, sich »von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes ... [zu] reinigen und die Heiligung [zu] vollenden in der Furcht Gottes« (2. Korinther 7,1b), sind sie gekränkt. Sie erkennen, dass man diese schädlichen Befriedigungen nicht weiterführen und gleichzeitig den Himmel gewinnen kann, und beschließen, den Weg zum ewigen Leben nicht weiter zu gehen, weil er so schmal sei (vgl. Matthäus 7,14).WAB 165.1

    Viele Menschen verkaufen ihr »Erstgeburtsrecht” für sinnliche Genüsse. Sie opfern ihre Gesundheit, schwächen ihre geistigen Fähigkeiten und verwirken den Himmel - und das alles nur für ein vorübergehendes Vergnügen, für einen Genuss, der den Charakter gleichzeitig schwächt und verdirbt. Esau wurde die Kurzsichtigkeit seines übereilten Tausches erst bewusst, als es für eine Wiedergewinnung seines Rechts zu spät war. So werden auch diese Menschen erst am Jüngsten Tag erkennen, dass sie ihr himmlisches Erbe gegen selbstsüchtige Befriedigung eingetauscht haben.WAB 165.2

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