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Wie Alles Begann - Contents
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    Saul Wendet Sich An Eine Geisterbeschwörerin

    Im Schutz der Dunkelheit durchquerten Saul und seine Begleiter die Ebene, stahlen sich am Heer der Philister vorbei, überquerten den Bergsattel und erreichten das abgelegene Heim der Hexe von En-Dor. Hier hatte sich diese Frau, die einen Wahrsagegeist hatte, schon lange verborgen gehalten, um heimlich ihre frevelhaften Beschwörungen fortzuführen. Trotz der Verkleidung erkannte sie sofort an der hohen Gestalt und der königlichen Haltung, dass sie keinen gewöhnlichen Krieger vor sich hatte. Sie vermutete, ihr Besucher könnte Saul sein. Die großen Geschenke bestärkten sie in ihrem Verdacht. Er bat sie: »Wahrsage mir, weil du Geister beschwören kannst, und hole mir herauf, wen ich dir nenne.‹ Die Frau sprach zu ihm: ›Siehe, du weißt doch selbst, was Saul getan hat, wie er die Geisterbeschwörer und Zeichendeuter ausgerottet hat im Lande; warum willst du mir denn eine Falle stellen, dass ich getötet werde?‹ Saul aber schwor ihr bei dem Herrn und sprach: ›So wahr der Herr lebt: Es soll dich in dieser Sache keine Schuld treffen.‹ Da sprach die Frau: ›Wen soll ich dir denn heraufholen?‹ Er sprach: ›Hol mir Samuel herauf!‹« (1. Samuel 28,8-11)WAB 660.1

    Nachem sie ihre Beschwörungsformeln gemurmelt hatte, sagte sie: »›Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen ... Es ist ein alter Mann ... er trägt einen Prophetenmantel.‹ Daran erkannte Saul, dass es Samuel war. Er warf sich vor ihm nieder, das Gesicht zur Erde.” (1. Samuel 28,13.14 GNB)WAB 660.2

    Es war aber nicht Gottes heiliger Prophet, der auf die Worte einer Geisterbeschwörerin hin erschien. Samuel befand sich nicht am Ort der bösen Geister. Diese übernatürliche Erscheinung wurde einzig und allein durch Satans Macht hervorgebracht. Er konnte genauso gut Samuels Gestalt annehmen wie die eines Engels des Lichtes, so wie er es tat, als er Christus in der Wüste versuchte.WAB 660.3

    Die ersten Worte der Frau, die sie unter dem Bann ihrer Beschwörung an den König gerichtet hatte, waren: »Warum hast du mich hintergangen? Du bist ja Saul!” (1. Samuel 28,12 GNB) Also war die erste Tat dieses bösen Geistes, der den Propheten darstellte, ein geheimer Hinweis an diese böse Frau, dass sie getäuscht worden war. Die Botschaft des vorgeblichen Propheten an Saul hieß: »›Warum hast du meine Ruhe gestört und mich heraufkommen lassen?^ ... Saul antwortete: ›Ich bin in Todesängsten. Die Philister sind gegen mich aufmarschiert und Gott hat mich verlassen. Er gibt mir keine Antwort mehr, weder durch Propheten noch durch Träume. Darum habe ich dich rufen lassen. Sag mir, was ich tun soll!‹« (1. Samuel 28,15 GNB)WAB 661.1

    Zu Lebzeiten Samuels hatte Saul den Rat des Propheten verschmäht und ihm seine Zurechtweisungen übel genommen. Aber nun, in der Stunde seiner Verzweiflung und seines Unheils, hielt er die Führung durch den Propheten für seine einzige Hoffnung. Um mit dem Gesandten des Himmels in Verbindung zu treten, suchte Saul vergeblich Hilfe bei der Botin der Hölle! Saul hatte sich vollständig der Macht Satans ausgeliefert, dessen einziges Vergnügen darin besteht, Elend und Zerstörung herbeizuführen. Er nutzte seinen Vorteil, um den unglücklichen König vollends zugrunde zu richten. Als Antwort auf Sauls angstvolle Bitte kam - angeblich aus Samuels Mund - die schreckliche Auskunft: »Wozu musst du mich noch fragen? Du siehst doch: Der Herr hat sich von dir abgewandt und ist dein Feind geworden. Er führt jetzt aus, was er durch mich angekündigt hat: Er nimmt dir das Königtum und gibt es David. Der Herr befahl dir, sein Vernichtungsurteil an den Amalekitern zu vollstrecken. Weil du ihm nicht gehorcht hast, verfährt er jetzt so mit dir. Er wird dich und das Heer Israels in die Hand der Philister geben.« (1. Samuel 28,16-19 GNB)WAB 661.2

    Während der ganzen Zeit seiner Rebellion, war Saul von Satan umschmeichelt und getäuscht worden. Es ist das Werk des Versuchers, die Sünde zu verharmlosen, Übertretungen angenehm und verlockend erscheinen zu lassen und den Verstand für die Warnungen und Drohungen Gottes blind zu machen. Mit seiner betörenden Macht hatte Satan Saul dazu gebracht, sich selbst - ungeachtet der Zurechtweisungen und Warnungen Samuels -, immer wieder zu rechtfertigen. Aber jetzt, in der äußersten Not, wandte sich Satan gegen ihn und hielt ihm das ungeheure Ausmaß seiner Sünde und die Aussichtslosigkeit auf Vergebung vor, um ihn zur Verzweiflung zu treiben. Nichts war geeigneter, um ihm den Mut zu rauben, sein Urteilsvermögen zu trüben und ihn in Verzweiflung und Selbstzerstörung zu stürzen.WAB 661.3

    Saul war vor Müdigkeit und Hunger erschöpft, er hatte Angst, und sein Gewissen quälte ihn. Als er nun die furchtbare Ankündigung hörte, wankte er wie eine Eiche im Sturm und stürzte zu Boden.WAB 662.1

    Die Geisterbeschwörerin erschrak. Der König Israels lag vor ihr wie ein Toter. Welche Folgen würde es für sie haben, sollte er in ihrem Versteck sterben? Sie flehte ihn an, aufzustehen und etwas zu essen. Sie drängte ihn, für die Erhaltung seines Lebens zu sorgen, nachdem sie seinem Wunsch nachgegeben und dadurch ihr eigenes Leben gefährdet hatte. Als seine Diener ihre Bitten unterstützten, gab Saul schließlich nach. Die Frau setzte ihm Fleisch von einem gemästeten Kalb und ungesäuertes Brot vor, das sie schnell zubereitet hatte. Was für ein Bild! In der verlassenen Höhle der Geisterbeschwörerin, in der kurz zuvor in Anwesenheit von Satans Boten schicksalshafte Worte über den von Gott gesalbten König Israels ausgesprochen worden waren, setzte sich Saul zum Essen nieder, um sich auf den todbringenden Kampf des folgenden Tages vorzubereiten.WAB 662.2

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