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Wie Alles Begann - Contents
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    Jakobs Erfahrung Als Beispiel Für Die Drangsal Vor Der Wiederkunft Von Christus

    Jakobs Erfahrung in jener Nacht des Ringens und der Angst versinnbildlicht die Prüfung, die Gottes Volk unmittelbar vor der Wiederkunft von Christus durchstehen muss. Der Prophet Jeremia sah diese Zeit in einer Vision voraus und berichtete: »Eine Stimme des Schreckens haben wir gehört. Da ist Furcht und kein Friede. ... Warum sehe ich ... alle Gesichter in Blässe verwandelt? Wehe! Denn groß ist jener Tag, keiner ist wie er, und es ist eine Zeit der Bedrängnis für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden.” (Jere- mia 30,5-7 Elb.)WAB 180.3

    Diese Zeit der Bedrängnis beginnt, wenn Christus seinen Dienst als Mittler für die Menschen beendet. Dann ist im Gericht über den Fall eines jeden Menschen entschieden. Dann steht kein sühnendes Blut mehr zur Verfügung, das ihn von Sünde reinigt. Wenn Jesus seine Aufgabe als Fürsprecher vor Gott beendet hat, erfolgt die bedeutungsschwere Ankündigung: »Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig.” (Offenbarung 22,11) Dann zieht sich Gottes Geist, der das Böse bisher in Schach gehalten hat, von der Erde zurück. So wie Jakob damals von seinem zornigen Bruder mit dem Tod bedroht wurde, wird Gottes Volk durch die gottlosen Menschen, die es vernichten wollen, in Gefahr geraten. Und wie der Patriarch die ganze Nacht darum rang, aus Esaus Hand befreit zu werden, werden die Gerechten Tag und Nacht um Befreiung von den sie umgebenden Feinden rufen.WAB 180.4

    Satan hatte Jakob vor den Engeln Gottes verklagt und für sich das Recht beansprucht, ihn wegen seiner Sünde zu vernichten. Er hatte Esau bewogen, gegen seinen Bruder loszuziehen. Und in Jakobs langer Nacht des Ringens versuchte Satan, ihm ein Schuldbewusstsein aufzuzwingen, um ihn zu entmutigen und seinen Halt in Gott zu lösen. Als sich Jakob in seiner Verzweiflung an den Engel klammerte und ihn unter Tränen anflehte, erinnerte ihn der Himmelsbote an seine Sünde, um sein Vertrauen auf die Probe zu stellen, und tat so, als ob er sich von ihm losmachen wollte. Aber Jakob ließ sich nicht abschütteln. Er hatte erfahren, dass Gott barmherzig ist, und verließ sich auf dessen Erbarmen. Er wies darauf hin, dass er seine Sünde längst bereut hatte, und bat um Befreiung. Als er sein Leben an sich vorüberziehen ließ, wurde er fast zur Verzweiflung getrieben. Aber er hielt sich am Engel fest und brachte seine Bitte mit ernsten, durchdringenden Rufen vor, bis er den Sieg errang.WAB 181.1

    Solch eine Erfahrung werden auch Gottes Getreue in ihrem letzten Kampf mit den Mächten des Bösen machen. Gott wird ihren Glauben, ihre Ausdauer und ihr Vertrauen in seine Fähigkeit, sie zu befreien, prüfen. Satan wird sich bemühen, sie mit dem Gedanken zu erschrecken, dass ihr Fall hoffnungslos ist und ihre Sünden zu groß sind, um Vergebung zu erlangen. Die Gläubigen werden dann ihre Fehler und Mängel deutlich erkennen, und wenn sie auf ihr Leben zurückblicken, wird ihre Hoffnung schwinden. Aber sie werden sich auch an Gottes unerschöpfliche Gnade und an ihre eigene echte Reue erinnern und sich auf Gottes Zusagen berufen, die er in Christus allen hilflosen und reuigen Sündern gegeben hat. Ihr Vertrauen wird nicht schwinden, weil ihre Gebete nicht sofort erhört werden. Sie werden sich an die Stärke Gottes halten, wie sich Jakob an den Engel klammerte. Wie er werden sie flehen: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast!” (1. Mose 32,27b NLB)WAB 181.2

    Hätte Jakob zuvor seine Sünde, das Erstgeburtsrecht durch Betrug zu erlangen, nicht bereut, hätte Gott sein Gebet nicht erhören und sein Leben nicht barmherzig bewahren können. So wird es auch in der Zeit der Trübsal dem Volk Gottes ergehen. Wenn den Gläubigen dann, während sie schon von Angst und Seelenqual geplagt werden, Sünden bewusst würden, die sie Gott nicht bekannt haben, würden sie überwältigt werden. Ihre Verzweiflung würde ihren Glauben zerstören, und sie könnten nicht das notwendige Vertrauen aufbringen, um Gott um Befreiung anzuflehen. Aber obwohl sie sich ihrer Unwürdigkeit tief bewusst sind, werden sie keine verborgenen Sünden zu bekennen haben. Ihre Sünden werden durch das sühnende Blut, das Christus vergossen hat, getilgt sein, und sie können sie nicht mehr in ihr Gedächtnis zurückrufen.WAB 181.3

    Satan verführt viele Menschen zur Annahme, Gott werde ihre Untreue in kleinen Dingen schon übersehen. Aber der Herr beweist mit seinem Vorgehen bei Jakob, dass er etwas Böses unter keinen Umständen dulden oder gutheißen kann. Wer seine Sünden entschuldigen oder verheimlichen will oder wessen Sünden in den Büchern des Himmels uneingestanden und unverge- ben stehen bleiben, wird von Satan überwältigt werden. Je überschwänglicher ihr Glaubensbekenntnis und je ehrenwerter ihre Stellung ist, die sie im Volk Gottes innehaben, desto schwerer wiegt ihr Verhalten in Gottes Augen und desto gewisser ist auch der Triumph des großen Feindes.WAB 182.1

    Doch Jakobs Geschichte gibt uns die Gewissheit, dass Gott den nicht verstößt, der zur Sünde verführt wurde, aber in aufrichtiger Reue zu ihm zurückgekehrt ist. Durch völlige Hingabe und vertrauensvollen Glauben erlangte Jakob, was er durch eigene Kraft nicht gewinnen konnte. Auf diese Weise zeigte Gott seinem Diener, dass allein göttliche Macht und Gnade den Segen vermitteln konnten, den er ersehnte. So wird es denen gehen, die in der Endzeit leben. Wenn sie von Gefahren umgeben sind und sie Verzweiflung überkommt, sollen sie sich ausschließlich auf die Verdienste von Christus und auf seine Sühne verlassen. Wir können nichts aus uns selbst tun. In unserer hilflosen Unwürdigkeit müssen wir unser ganzes Vertrauen auf die Verdienste des gekreuzigten und auferstandenen Erlösers setzen. Keiner wird umkommen, der das tut. Die lange schwarze Liste mit unseren Vergehen liegt offen vor den Augen des ewigen Gottes. Das Register ist vollständig, keine unserer Sünden ist vergessen worden. Aber er, der schon immer das Rufen seiner Diener gehört hat, vernimmt auch heute jedes Gebet, das aus dem Glauben kommt, und vergibt unsere Übertretungen. Er hat es versprochen, und er wird sein Wort halten.WAB 182.2

    Jakob errang den Sieg, weil er Ausdauer und Entschlossenheit besaß. Aus seiner Erfahrung lernen wir, welche Macht beharrliches Beten besitzt. Es ist heute unsere Aufgabe, ausdauerndes Beten und unerschütterliches Vertrauen zu lernen. Die größten Siege der Gemeinde oder einzelner Christen werden weder aufgrund von Begabung oder Bildung noch mit Hilfe von Reichtum oder menschlichem Wohlwollen errungen. Es handelt sich vielmehr um Siege, die Gott denen verleiht, die sich mit ernstem, ringendem Glauben an den mächtigen Arm Gottes klammern.WAB 182.3

    Wer nicht bereit ist, jede Sünde aufzugeben und mit allem Ernst Gottes Segen zu erflehen, wird diesen auch nicht erlangen. Wer sich aber wie Jakob aufrichtig und beharrlich an Gottes Zusagen klammert, wird gleich wie er Erfolg haben. »Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er es bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze”, versicherte Jesus (Lukas 18,7.8).WAB 183.1

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